WOCHENBLATT-Serie: Als Nadine Sieben ihre Schwester kennenlernte
lt. Horneburg. Einen unvergesslichen Sommer hat wohl jeder von uns schon einmal - oder auch mehrmals - erlebt. In der WOCHENBLATT-Serie "Der Sommer meines Lebens" berichten Menschen aus der Region von einem schicksalhaften Sommer, der ihr Leben für immer nachhaltig verändert hat.
Im zweiten Teil der Serie erzählt Sängerin Nadine Sieben aus Horneburg vom Sommer 2013. Damals lernte sie ihre gut 15 Jahre ältere leibliche Schwester Denise zum ersten Mal so richtig kennen - und hat seitdem eine enge Verbindung und regen Kontakt zu ihr.
"Ich habe mir immer gewünscht, dass wir "richtige" Schwestern werden und dieser Wunsch ist wahr geworden", sagt Nadine Sieben, die keine weiteren Geschwister hat. Sie wurde als Nesthäkchen und Nachzügler-Kind ihrer Eltern im Rheinland geboren - wann genau, dass will die quirlige Künstlerin und Mutter dreier Kinder (10, 8 und 6) nicht verraten. Zu dieser Zeit lebte Teenager-Schwester Denise noch mit im gemeinsamen Elternhaus.
Als Mutter und Vater aber zwei Jahre später mit der kleinen Nadine aus beruflichen Gründen nach Horneburg zogen, ging Denise einen anderen Weg. Sie entschied sich für ein Leben in Süddeutschland, fing dort eine Ausbildung in der Bank an und gründete - gerade mal volljährig - eine eigene Familie. So ist heute das älteste ihrer drei Kinder nur ca. drei Jahre jünger als ihre Schwester Nadine. Die Enkelkinder von Denise sind im gleichen Alter wie die Kinder von Nadine. Sie leben in ganz Deutschland verstreut.
Während ihrer Jugend schrieb sich Nadine Sieben zwar Briefe mit der bereits erwachsenen Schwester, die als Investmentbankerin einen stressigen Job hatte. Doch richtig nah kamen sich die beiden nie. Die lang ersehnte enge Verbindung konnte erst 2013 geknüpft werden. Denise zog es damals nach beruflichen und privaten schweren Zeiten zurück zu ihren Eltern. Und wir hatten endlich die Chance, zueinander zu finden, sagt Nadine Sieben, die überglücklich ist, dass die Familie nun wieder vereint ist.
"Sie gehört einfach zu mir. Ich habe sofort eine tiefe innere Zugehörigkeit gespürt", sagt die Sängerin über das erste Treffen mit ihrer Schwester, bei dem viele Freudentränen flossen. "Als wir im Sommer 2013 an vielen Abenden und Nachmittagen zusammen saßen, haben wir viel über unsere Kindheit gesprochen und festgestellt, dass wir eine ganz besondere Verbindung haben, obwohl wir nicht zusammen ausgewachsen sind", erinnert sich Nadine Sieben.
Die Schwestern verstehen sich super, obwohl sie nicht nur optisch recht unterschiedlich sind. Während Nadine schon immer der musische Künstler-Typ gewesen ist und sich als Konzert- und Musical-Sängerin sowie mit diversen Musikprojekten für Kinder ihren Lebenstraum erfüllt hat, war das Leben ihrer Schwester immer vom Sport bestimmt. Denise hat neben ihrem Hauptjob stets Kampfsport betrieben und nebenbei als Judo-Trainerin gearbeitet.
"Egal, wie unterschiedlich unsere Interessen sind, manchmal sitzen wir im Garten und kichern über etwas, dass nur wir Schwestern verstehen", sagt Nadine Sieben. Blut ist eben doch dicker als Wasser.
Redakteur:Lena Stehr |
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