Artenschutz benötigt Mithilfe der Bürger
Zehn Jahre Aktion „Schwalben willkommen“ im Landkreis Stade
Im zehnten Jahr in Folge werden im Landkreis Stade im Rahmen der Aktion „Schwalben willkommen“ die Niststandorte von Schwalben und Mauerseglern erfasst. Das Amt Naturschutz arbeitet dabei eng mit dem Naturschutzbund (NABU), dem Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) sowie der ornithologisch-naturkundlichen Arbeitsgemeinschaft (ONAG) zusammen. Hunderte Bürgerinnen und Bürger beteiligen sich mit jährlichen Meldungen über die Sichtung von Schwalben und ihren Nestern. „Dieses Projekt ist ein voller Erfolg“, sagte Landrat Kai Seefried.
Das Amt Naturschutz hatte die Bürgerinnen und Bürger, die mit ihren Meldungen eine wichtige Grundlage für die Dokumentation der Populationen liefern, zu einer Veranstaltung ins Kreishaus eingeladen. Landrat Kai Seefried freute sich über das bürgerschaftliche Engagement im Sinne des Artenschutzes. Das Projekt startete im Frühjahr 2014. Die Bevölkerung wird jährlich aufgerufen, Niststandorte von Schwalben und Mauerseglern am Haus oder im Gebäude zu melden. Ziel ist es, möglichst viele Daten zum Vorkommen der Vögel zu erhalten.
„Mit den Ergebnissen der Bestandsentwicklung können auch Maßnahmen zum Schutz dieser Arten ergriffen werden“, sagte Projektkoordinatorin Janette Hagedoorn-Schüch aus dem Amt Naturschutz. Das Projekt war zunächst auf zehn Jahre angelegt und hat sich über die Jahre zu einem Erfolg entwickelt. 2014 gingen 100 Einzelmeldungen ein, in diesem Jahr waren es 475. 2014 wurden 2.510 Brutpaare gemeldet, 2023 5.783. Alleine am Sperrwerk am Ruthenstrom wurden 2023 135 Mehlschwalben-Nester gezählt. Ein ehrenamtlicher Arbeitskreis mit Waltraud Schwarz (BUND), Reiner von Brook (BUND), Guido Seemann (ONAG) und Wolfgang Ebbinghaus (NABU) begleitet das Projekt.
Als Referent berichtete der Biologe und Ornithologe Hilger Lemke vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) über das EU-geförderte LIFE-Projekt „GrassBirdHabitats“. Gemeinsam mit 40 Kolleginnen und Kollegen aus den Niederlanden und Deutschland wird gezielt für die Erforschung und den Schutz der Lebensräume von Uferschnepfen gearbeitet.
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