Spezialfahrzeuge nehmen Messungen vor
Zustand der Straßen im Kreis Stade: So mies wie vor fünf Jahren?
Mehr als 60 Prozent der Kreisstraßen im Landkreis Stade befinden sich in einem schlechten oder sogar sehr schlechten Zustand: Das ist das Ergebnis einer Untersuchung aus dem Jahr 2019. Jetzt - fünf Jahre später - wird der Straßenzustand neu erfasst. Ob dabei diesmal ein besseres Ergebnis herauskommt, bleibt fraglich. Es gibt weiterhin einen Sanierungsstau bei den Kreisstraßen. Zwar stehen jährlich acht Millionen Euro bereit, doch die volle Summe wird gar nicht abgerufen. Grund für die Verschleppung von Sanierungsmaßnahmen ist hauptsächlich der Personalmangel.
Erfassung von Spurrillen und Unebenheiten
In diesen Tagen sind Spezialfahrzeuge auf den Kreisstraßen unterwegs. Sie erfassen 328 Straßenkilometer sowie 275 Kilometer Radwege. Die Fahrzeuge analysieren mit besonderen Messverfahren das Straßennetz. Gemessen wird, inwieweit die Fahrbahnen Unebenheiten aufweisen, ob Spurrillen oder Risse vorhanden sind und welche Stellen bereits geflickt worden sind. Anhand des erfassten Zustandes erfolgt eine Klassifizierung des jeweiligen Straßenabschnittes. Kategorien sind u.a. der sogenannte Substanzwert und die Befahrbarkeit. Eine Analyse zur Beschaffenheit des Fahrbahnuntergrundes gibt es allerdings nicht. "Es werden bei diesem Verfahren nur Messungen auf der Straßenoberfläche durchgeführt", erklärt Landkreis-Sprecher Daniel Beneke auf WOCHENBLATT-Nachfrage.
Grundlage für Festlegung der Sanierungs-Reihenfolge
Die Ergebnisse der Straßenbefahrungen werden in einer Datenbank gespeichert. Dieses Zustandskataster für die Kreisstraßen soll der Politik auf der nächsten Sitzung des Bau- und Wegeausschusses im Herbst vorgestellt werden - als Grundlage für die Entscheidungsfindung bezüglich der Reihenfolge der zu sanierenden Straßen. "Mit der Zustandserfassung liefern wir der Politik valides Datenmaterial, das bei einer Priorisierung von Sanierungsmaßnahmen wichtig ist", sagt Kreisbaurätin Madeleine Pönitz. Das Befahren der Kreisstraßen erfolgt durch Fahrzeuge der Firma Schniering, dem führenden Anbieter für die Straßenzustandserfassung und -bewertung in Deutschland. Die Kosten für die Befahrung, Erfassung und Auswertung belaufen sich auf rund 130.000 Euro.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.