WOCHENBLATT-Serie "Die Fragen-Staffel", Teil 15
"Zweifach Helfen": Stader Projekt als erste Anlaufstelle für Geflüchtete
In der WOCHENBLATT-Serie "Die Fragen-Staffel" werden Akteure aus dem gesellschaftlichen Leben Stades befragt. Unter dem Motto "Ich hätte mal drei Fragen" stellt das WOCHENBLATT engagierte Ehren- und Hauptamtliche aus Vereinen, Initiativen oder Einrichtungen vor.
Es werden immer drei Fragen gestellt. Derjenige, der gerade geantwortet hat, reicht den Staffelstab an die von ihm nominierte Person weiter und formuliert dafür drei Fragen. Es gilt folgende Spielregel: Der oder die Befragte darf nicht aus der eigenen Organisation kommen.
Die drei Fragen stellt der Leiter der Hilfsorganisation Stader Tafel, Timm von Borstel, an Kristin Garrn-Eckhoff, die das Integrations-Projekt für Geflüchtete "Zweifach Helfen" betreut.
Timm von Borstel:Was ist die Initiative „Zweifach Helfen“? Welche Ziele verfolgt sie und wo sind sie aktiv?
Kristin Garrn-Eckhoff: Bei „Zweifach Helfen“ handelt es sich um ein Projekt, das das "Berufsbildungswerk Cadenberge Stade" (BBW) seit 2015 durchführt und das vom Landkreis Stade gefördert wird. „Zweifach Helfen“ ist als fester Bestandteil der Asylpolitik im Landkreis gelebte Integration und ermöglicht Zugewanderten neue Wege des Ankommens. Die Teilnehmenden erhalten über Beschäftigungsgelegenheiten in gemeinnützigen Einrichtungen erste Einblicke in die deutsche Arbeitswelt und haben die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und deutsche Sprachkenntnisse zu erwerben. Darüber hinaus bietet das Projekt eigene Sprachkurse, ein regelmäßig stattfindendes Sprachcafé im Stadtteilhaus sowie die Vernetzung zwischen Geflüchteten, Haupt- und Ehrenamtlichen sowie sozialen Akteuren der Integrationsarbeit im Landkreis Stade.
Lesen Sie hier alle Artikel aus der Serie "Fragen-Staffel"Timm von Borstel:Was für Menschen werden von Ihnen in welche Einrichtungen vermittelt, für welchen Zeitraum und wie ist der Umgang zwischen Vermittelten und den Betrieben?
Kristin Garrn-Eckhoff: Zu uns ins Projekt kommen geflüchtete Menschen aus aller Welt, die im Landkreis Stade ihre neue „Heimat“ finden und Asyl beantragt haben. "Zweifach Helfen" ist eine der ersten Anlaufstellen und unterstützt bei der Orientierung in unserer Gesellschaft. Dabei geht es neben dem Spracherwerb auch um die Einbindung in Alltags- und Arbeitsstrukturen in gemeinnützigen Beschäftigungsgelegenheiten. Zweifach helfen arbeitet mit Kommunen, Vereinen, Kirchen und weiteren gemeinnützigen Einrichtungen im gesamten Landkreis zusammen. Es bietet somit über den persönlichen alltäglichen Kontakt zwischen Zugewanderten und den Beschäftigungsgebern eine Tagesstruktur, fördert die Akzeptanz und das Verständnis für die unterschiedlichen Kulturen.
Timm von Borstel: Was wünschen Sie sich für die Integrationsarbeit?
Kristin Garrn-Eckhoff: Flucht und Migration sind keine Momentaufnahmen. Wir befinden uns in bewegten Zeiten, die die Welt verändern. Es werden auch in Zukunft Menschen zu uns kommen, die Frieden und Sicherheit suchen. Wir sehen es als unsere Aufgaben, in unserer Arbeit gut funktionierende Wege der Integration aufzuzeigen, individuelle Beratungen und Möglichkeiten anzubieten und für neue Integrationsideen offen zu bleiben. Diese Haltung spiegelt sich in unseren Projekten und besonders im Projekt „Zweifach Helfen“ wider, das als erste Anlaufstelle der Migrationsarbeit dient.
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