Auenlandschaften aufwerten: Wählergemeinschaft setzt sich für Biotopvernetzung ein
lt. Stade. Dass idyllische Auenlandschaften und große Industrieanlagen in Einklang nebeneinander existieren können, zeigt sich in Stade-Bützfleth. Dort gibt es große Firmen wie die Dow einerseits und zahlreiche Biotope entlang des alten Landesschutzdeiches andererseits. Das Ziel, diese Biotope zu erhalten, ohne die Entwicklung der Industrie zu beeinträchtigen, hat sich die Wählergemeinschaft Bützfleth (WGB) auf die Fahnen geschrieben.
"Wir wollen eine Biotopvernetzung zwischen Asslersand und der Stadt Stade erreichen", sagt Dr. Jochen Witt von der WGB. Konkret gehe es darum, die hochwertigen Biotopinseln entlang des alten Landesschutzdeiches, der in Abbenfleth auf den Elbdeich und in Stade auf den Schwingedeich stößt, zu erhalten und miteinander zu vernetzen.
Zwischen Asslersand als hochwertigem Naturschutzgebiet bis nach Abbenfleth bestehe ein weitgehend naturnahes Ufer. Zwischen Abbenfleth und der Straße zum Industriehafen liegen weitere Flächen zwischen Süderelbe und Deich, die seit der Vordeichung kaum verändert, also typisch für eine extensiv genutzte Außendeichsmarsch mit einer Auenlandschaft seien, so Dr. Jochen Witt.
Gleiches gelte für die Flächen am Deich zwischen Industriestraße und Stade-Hörne. Diese erhaltenswerten Biotope sollten nach Meinung der WGB in Ausgleichsflächen für neue mögliche Gewerbegebiete (z. B. westlich der L111 und der Freiburger Straße) umgewandelt werden. Da die Stadt bereits jetzt intensiv an der ökologischen Aufwertung des Grünstreifens zwischen der Ortschaft Bützfleth und der Industrieansiedlung arbeite, sei der erste Baustein dieser Idee bereits vorhanden, so Dr. Jochen Witt.
Gleichwohl sei der Wählergemeinschaft vollkommen klar, das hier kein Naturschutzgebiet entstehen könne, da die Industrie- und Gewerbegebiete auf dem Bützflether Sand zugänglich bleiben müssen und die Eigentümer Planungsrecht haben.
Doch die bereits vorhandenen naturnahen Flächen als Ausgleichsflächen aufzuwerten, sei eine optimale Lösung und eine "Win-win"-Situation sowohl für die Gewerbebetriebe und die Stadt als auch für die Natur.
• Nähere Infos zum Vorstoß und der Idee der Wählergemeinschaft unter www.wgb-stade.de, Stichwort Biotopverknüpfung
Redakteur:Lena Stehr |
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