Aufsuchende Hilfe für Obdachlose
Betreuung vor Ort und Nachsorge in der neuen Wohnung nach Verdener Vorbild
tp. Stade. In kleinen Schritten verbessert die Stadt Stade die Lage der Obdachlosen in den kommunalen Unterkünften an der Bundesstraße B73 in Wiepenkathen (Neubauten) und den Nachkriegs-Baracken am Fredenbecker Weg. Zum Jahresbeginn 2019 soll der Verein "Lebensraum Diakonie" die Obdachlosen stundenweise vor Ort betreuen und beraten. Im Fachausschuss gaben die Lokalpolitiker in der vergangenen Woche Haushaltsmittel von 27.000 Euro frei. Die Ausgaben kommen nach einem Jahr auf den Prüfstand.
Im Vorfeld hatte der "Runde Tisch gegen Obdachlosigkeit" um Initiator Oliver Kellmer (SPD) die Einführung des Service im Rahmen der sogenannten aufsuchenden Hilfen beantragt. Fachleute sollen helfen, Obdachlose auf dem ersten Wohnungsmarkt unterzubringen und deren häufig durch Schulden, Suchterkrankungen und Lebenskrisen gestörten Lebensverhältnisse zu ordenn. Zielgruppen sind die in städtische Obdachlosenunterkünften lebenden Personen, die von Obdachlosigkeit bedrohte Personen, z. B. mit bereits gekündigten Mietverhältnissen.
Zum Programm gehört zudem die Nachsorge. Nach dem Einzug in eine eigene Wohnraum sollen die ehemaligen Obdachlosen in ihrem neuen Zuhause vorübergehend weiter betreut werden.
Dabei blickt die Stadt Stade auf ein entsprechendes Vorbild-Modell aus der niedersächsichen Stadt Verden. Dort sank durch die Betreuung stetig die Zahl der Obdachlosen.
Ab Januar starten Diakonie-Fachleute in Büros am Fredenbecker Weg und an der Bundesstraße 200 jeweils zweieinhalb Stunden pro Woche ihre niederschwellige Beratung. Zum Jahresende erfolgt eine Auswertung der Maßnahmen mit einer Option, das Angebot zu erweitern.
Die breite Mehrheit des Ausschusses stimmte dem Vorhaben einschließlich des Vertrages mit der Diakonie zu. Einzig Frank Scherer (Wählergemeinschaft) votierte dagegen. Er hegt zweifel an den Erfolgsaussichten des Projektes.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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