Aus für den Tennis-Club in Himmelpforten
Halle und Plätze fallen der Gemeinde zu / Idee des Bürgermeisters: Kooperation mit Sparte aus Düdenbüttel
tp. Himmelpforten. Für Bürgermeister Bernd Reimers kam die Nachricht ziemlich überraschend: Der Tennis-Club Himmelpforten (TCH) plant seine Auflösung zum 30. April kommenden Jahres. Die Sportler begründen den Beschluss mit einem Mitglieder-Rückgang, fortgeschrittenem Alter und Gesundheitsproblemen im Vorstand. Die Folge: Die Gemeinde übernimmt im kommenden Jahr die Regie über die Tennishalle bei der Porta-Coeli-Schule.
Entsprechend eines Vertrages, der im Zuge des aus kommunalen Mitteln finanzierten Baus der Halle in den 1980er Jahren abgeschlossen wurde, fällt die Immobilie inklusive der Tennisplätze am Waldsportzentrum Brink bei einer Vereinsauflösung der Gemeinde zu.
Die Tennishalle im Eigentum des TCH "ist noch nicht abbezahlt", bedauert Reimers angesichts der Finanzlage der Gemeinde, die sich - auch ohne die neue Belastung - einen Schuldenabbau zum Ziel gesetzt hat. Mit dem kommissarischen TCH-Vorsitzenden Horst Nägler, der derzeit im Urlaub sei, wollen Politik und Verwaltung bei einem Termin Mitte Dezember einen Blick in die Bücher werfen. Reimers geht davon aus, dass es dabei "keine böse Überraschungen" gebe und finanziell "alles ordentlich und richtig lief". Denn unter dem Vorsitz Näglers, der die Geschicke des Vereins nach dem Amtsverzicht des früheren Vereins-Chefs Günther Schulz lenke, erfreue sich die Halle großer Beliebtheit. Reimers: "Sie ist für den Winter schon gut gebucht." Ein Großteil der Nutzer kommt allerdings von außerhalb.
Unterdessen versichert TCH-Pressesprecherin Isolde John (75) gegenüber dem WOCHENBLATT: Um den Verein sei es finanziell gut bestellt, wenngleich auf der Halle noch Schulden von 150.000 Euro lasteten. Dass nun für viele Gründungsmitglieder, für die die Tennisanlage "die sportliche Heimat" war, eine Ära ende, erfülle viele von ihnen mit Traurigkeit. "Uns fehlt schlichtweg die Tennisjugend als Nachwuchs", sagt Isolde John. Zu goldenen "Bum-Bum-Boris"-Zeiten hatte der Verein rund 200 Mitglieder, heute sind es nur noch etwa 50, zumeist ältere.
Bürgermeister Reimers ist zuversichtlich, dass der Hallenbetrieb mit einem neuen Konzept aufrecht erhalten werden kann. Seine Idee: "Der MTV Himmelpforten gründet wieder eine eigene Tennissparte, die es früher bereits gab. Möglicherweise gelingt eine Kooperation mit dem Tennisclub in Düdenbüttel, wo der weiße Sport boomt", dann könne es nach offizieller Vereinsauflösung des TCH weitergehen.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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