Schlicktransport per Schute
Baggeraushub vom LNG-Anleger wird an der Schwinge zwischengelagert
Beim Ausbaggern des Hafenbeckens für das LNG-Terminal fällt Schlick an, aus dem Klei für den Deichbau gewonnen werden kann. Die mit dem Baggergut beladenen Schuten waren in den vergangenen Wochen zeitweise im Halb-Stunden-Takt unterwegs, um den Schlick zur Schwinge zu transportieren. Dort wird er in Höhe des früheren Salinengeländes übergangsweise deponiert.
Das womöglich für den Deichbau in Frage kommende Material sei bereits auf Schadstoffe untersucht worden, erklärt Stephanie Wischkony von der Unteren Deichbehörde des Landkreises Stade. Ein kleiner Teil sei mit Schadstoffen belastet und werde jetzt gesondert entsorgt. Die große Masse an Material soll nun darauf untersucht werden, ob sie sich als Klei für den Deichbau eignet. Sollte das der Fall sein, wird der Aushub eingelagert und entwässert. Insgesamt werden rund eine Million Kubikmeter ausgebaggert, was etwa 400 olympischen Schwimmbecken entspricht.
Auch Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) zeigte sich unlängst beeindruckt vom "Schlick zu Klei". Der Minister erklärte: "Stade zeigt, wie man nachhaltig und ökologisch in die Zukunft gehen kann." Auf solch schöne Worte kann Landrat Kai Seefried allerdings verzichten. Er bemängelt auch beim Thema Klei - wie beim Deichbau insgesamt - die wenig weitsichtige Planung seitens des Landes. "Es muss doch auch frühzeitig geklärt werden, wo das Material für den Deichbau herkommt." Es seien riesige Mengen an Klei erforderlich.
Beim Bau des Fehmarnbelt-Tunnels würde wohl einiges abfallen. "Doch wo soll der Klei gelagert werden? Und ist für die Lagerfläche eine Baugenehmigung oder Planfeststellung erforderlich? Oder reicht eine Erlaubnis für eine temporäre Lagerung wie an der Schwinge?", fragt Seefried. Auch hier fehle eine Gesamtplanung. "Das finde ich sehr unbefriedigend."
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