Bisher keine Vorschläge für Abbrennplätze in Lühe
lt. Lühe. Es sieht so aus, als müssten Feuerwerk-Fans in der Samtgemeinde Lühe auch zum Jahreswechsel 2017/2018 in die Röhre gucken. Grund: Es scheint keine Plätze zu geben, an denen Feuerwerk gezündet werden könnte.
Wie berichtet, hatte der Samtgemeinderat im Dezember 2016 zum Schutz der vielen Reetdachhäuser erstmals ein generelles Feuerwerksverbot verhängt. Weil die Entscheidung erst kurz vor Silvester getroffen wurde, konnten keine so genannten Abbrennplätze benannt werden, auf denen die Bürger zum Jahreswechsel Feuerwerk zünden dürfen.
In diesem Jahr wollte die Samtgemeinde besser vorbereitet sein: Die Mitgliedsgemeinden waren deshalb aufgerufen, Abbrennplätze vorzuschlagen. Bislang ist aber kein einziger Vorschlag im Rathaus eingegangen.
Samtgemeinde-Bürgermeister Michael Gosch geht davon aus, dass sich daran auch nichts ändern wird. Es sei eben so gut wie unmöglich, öffentliche Plätze zu finden, die infrage kommen, da der 200-Meter-Abstand zu Reetdachhäusern, Schulen und Kirchen in jedem Fall berücksichtigt werden müsse.
Gosch kann sich auch nicht vorstellen, dass sich ein Privatmensch findet, der ein passendes Grundstück zur Verfügung stellen möchte. Wer hätte schon Lust, hinterher wieder aufzuräumen?
Fakt ist: Trotz des generellen Verbots wurde in der letzten Silvesternacht Feuerwerk gezündet. Allerdings wohl deutlich weniger als in den Jahren zuvor. Im Herbst wird der Samtgemeinderat über ein erneutes generelles Verbot abstimmen.
Kommentar:
Ich kann die Reetdachhaus-Besitzer gut verstehen, die jede Silvesternacht Angst um ihre Existenz haben. Und obwohl auf unserem Haus gewöhnliche Dachpfannen liegen, finde auch ich es nicht toll, wenn zum Jahreswechsel direkt vor der Haustür "kriegsähnliche" Zustände herrschen. Ich kann aber auch die Leute verstehen, die gerne ein farbenfrohes Feuerwerk zünden möchten, um das neue Jahr zu begrüßen. Schön anzuschauen ist das Spektakel am Himmel auf jeden Fall.
Umso unverständlicher ist es, dass es unmöglich zu sein scheint, wenigstens einen Platz zu benennen, an dem so etwas möglich sein könnte. Es wird darauf hinauslaufen, dass viele Menschen das Verbot ignorieren werden oder - noch schlimmer - womöglich in Nachbargemeinden fahren, um sich dort so richtig auszutoben. Ohne Rücksicht auf Verluste. Lena Stehr
Redakteur:Lena Stehr |
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