A26-Trasse: Bürgerinitiative legt Ergebnis der Parteienbefragung vor
Bützfleth und die Autobahn - wie geht es weiter?

Im Landkreis Stade finden immer wieder Protestaktionen gegen die Autobahn statt, hier in Stade | Foto: Quelle
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jd. Stade. Noch läuft das Planfeststellungsverfahren für die A26-Trasse zwischen der Anschlussstelle Stade-Schölisch und dem Kehdinger Kreuz bei Drochtersen. Die Bürgerinitiative Bützfleth hofft, den Trassenverlauf noch ändern zu können. Der BI ist vor allem ein Dorn im Auge, dass die Autobahn nach ihrer Ansicht zu dicht an Bützfleth vorbeiführt. Zu einigen Wohngebieten beträgt der Abstand gerade mal anderthalb Kilometer. Von der BI wird ein Trassenverlauf südlich der Rotschlammdeponie (Südtrasse) gefordert (das WOCHENBLATT berichtete). Kurz vor der Kommunalwahl hatte die BI den örtlichen Parteien Fragen zum Thema Autobahn-Trasse zugesandt - gewissermaßen als Wahlprüfsteine. Die Antworten sind auch nach der Wahl noch von Belang. Sie machen deutlich, wie sich die Politik vor Ort hinsichtlich der A26 positioniert. Das WOCHENBLATT bietet daher einen Überblick über die Stellungnahmen. Laut BI haben alle Parteien bis auf die SPD geantwortet. Die Genossen sollen aber zugesagt haben, noch nachzuliefern.

Die erste Frage ging grundsätzlich um die Notwendigkeit des A26-Weiterbaus. Hier gibt es zwei klare Positionen: Während CDU, FDP und Wählergemeinschaft (WG) laut BI den Autobahnbau klar befürworten, lehnen Grüne, Linke und Piraten das im Prinzip ab. Dabei sieht die CDU keine Chance mehr, die laufenden Planungen zu ändern. Ganz anders die WG: Sie will sich vehement für eine Südtrasse einsetzen.
Sollte die Autobahn gegen ihre Überzeugung weitergebaut werden, halten auch die Grünen die Südtrasse ökonomisch und ökologisch für die bessere Wahl. Die Piraten machten einen unkonventionellen Vorschlag: Sie halten einen Tunnel von Stade-Kaisereichen bis Hörne und einen Anschluss an die B73 nördlich von Stade - quasi eine Ostumgehung Stades anstelle der A26 - für die beste Lösung.

Konkret hatte sich bisher keine Partei für die Südtrasse eingesetzt, obwohl diese Alternativplanung seit 2018 bekannt ist. Lediglich die Wählergemeinschaft hatte um ein Treffen mit dem Unterhaltungsverband gebeten und die Diskussion im Ortsrat angeregt. Damit werde klar, "auf welch kleiner Flamme im Orts- und Stadtrat solche großen Themen angegangen werden", heißt es seitens der BI. Niemand von den Kommunalpolitikern habe erfolgreich die parteiinternen Verbindungen zu Kreistag, Landes- und Bundespolitik genutzt, so die Kritik.

Doch was passiert jetzt nach der Wahl? Auch hier zeige die Wählergemeinschaft am meisten Willen, sich für eine Trassenverlegung einzusetzen, so die BI: "Die WG gibt sich kämpferisch. Sie will Mittel inklusive des Rechtsweges ausschöpfen." Das Ansinnen, den Verlauf der Trasse noch einmal zu überprüfen, wollen aber auch Grüne, FDP und die Piraten unterstützen. "Die CDU allerdings ist mit dem Thema durch", konstatiert die BI. Diese Haltung sei nicht nachvollziehbar, da der Planfeststellungsbeschluss noch nicht ergangen ist.

Bezeichnend seien nach Meinung der BI auch die Antworten auf die Frage nach einer langfristigen Perspektive für Bützfleth gewesen. Die Linke male eine Zukunft mit einer CO₂-neutralen Industriewende aus, die Piraten hätten die Vision von einem Bürgerenergiepark und die Wählergemeinschaft sowie die FDP würden Bützfleth auch in Zukunft als einen liebenswerten Ort betrachten. "Nur die CDU hat diese letzte Frage erst gar nicht beantwortet."

• Die ungekürzten Antworten finden sich auf der Website der BI: www. Buergerinitiative-Buetzfleth.de.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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