Stader Jugendherberge benötigt Anbau
Die Stadt plant ... und plant ... und plant
jd. Stade. Mit Beginn des Herbstes sinken überall die Besucherzahlen. Die Nebensaison ist angebrochen. Das bekommen auch ausgesprochene Touristenstädte wie Stade zu spüren. Auch bei der Stader Jugendherberge macht sich der Rückgang der Gästezahlen während der Wintersaison bemerkbar. Deswegen hegen die Herbergs-eltern Ina und Arnth Isernhagen schon lange den Wunsch, durch einen Anbau zusätzliche Seminarräume zu erhalten, um so im Herbst und Winter mehr Gäste in ihr Haus zu holen. Doch die Stadt, die Eigentümerin der Jugendherberge, schiebt die Planungen Jahr für Jahr vor sich her.
Vor einem halben Jahr wollte das WOCHENBLATT von der Stadt wissen, wie weit das Bauvorhaben gediehen ist. Damals hieß es, es gebe bereits Pläne für eine Erweiterung. Im Haushalt sei dafür eine Summe von 350.000 Euro eingestellt worden. Es gab die Überlegung, Containermodule aufzustellen, die Platz für zwei Seminarräume bieten. Vorab seien noch einige technische Fragen zu klären, hieß es aus dem Rathaus. Es gehe dabei um die Lüftung, den Brandschutz sowie Maßnahmen zum Energiesparen.
Als das WOCHENBLATT sich jetzt nach dem Stand der Dinge erkundigte, kam fast die gleiche Antwort von der Verwaltung. "Die Gebäudewirtschaft (GWS) erarbeitet derzeit in Abstimmung mit der Bauaufsicht und der Planungsabteilung einen Entwurf für die Erweiterung der Jugendherberge", erklärt Tjorven Plate, Sprecher des Verwaltungsvorstandes. Es müssten Belange des Brandschutzes und der Energiesparverordnung berücksichtigt werden. Es sei daher noch nicht abzuschätzen, ob ein Anbau erfolge oder eine Containerlösung möglich sei. Das bedeutet im Klartext: Im Zeitraum von März bis jetzt ist die Verwaltung keinen wesentlichen Schritt weitergekommen. Da lässt sich sogar die ketzerische Frage stellen, ob man sich in all den Monaten überhaupt mit dem Thema Jugendherberge befasst hat.
Warum die Stadt sich so zögerlich verhält, ist unklar. Um die Auslastung der neu zu schaffenden Seminarräume müsste man sich jedenfalls keine Gedanken machen. Nach Auskunft von Herbergsvater Arnth Isernhagen gibt es zahlreiche Anfragen von Chören, Vereinen und Schulen, die in der Jugendherberge Seminare oder Schulungen ausrichten möchten. Mangels geeigneter Räumlichkeiten muss Isernhagen immer wieder Absagen erteilen. Freie Betten gibt es genug, aber die fehlenden Seminarräume schlagen sich auch in den sinkenden Gästezahlen nieder.
Immerhin: Laut Plate will die Verwaltung der Politik im ersten Halbjahr 2020 einen Vorschlag in Sachen Jugendherberge präsentieren. Hoffentlich nicht erst im Juni.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.