Werbeflächen in Stade: Wer soll künftig zuständig sein?
Diskussion in der Stader Politik um die Städtereklame
jd/jab. Stade. Wer auf städtischem Grund und Boden ein Schild aufstellen oder eine Werbetafel montieren möchte, muss dafür einen Obolus entrichten. Die Gebühr fließt aber nicht in das Stadtsäckel, sondern wird von einem Privatunternehmen einkassiert. Diese Regelung soll nach dem Willen von CDU und Grünen überprüft werden. Bürgermeister Sönke Hartlef warnt allerdings davor, den entsprechenden Vertrag mit der Firma "Ströer Deutsche Städte Medien" (DSM, vormals "Deutsche Städte Reklame") voreilig zu kündigen. Die Stadt könnte dann zwar direkt die Gebühren erheben, müsste aber womöglich Nachteile hinnehmen.
Seit 1955 besteht ein Vertrag über die Nutzung der Werbeflächen im öffentlichen Raum - damals abgeschlossen mit dem DSM-Vorgänger und 1997 erneuert. Soll dieser Vertrag fristgerecht zu Ende Juni 2022 gekündigt werden, muss die Kündigung spätestens am 30. Juni dieses Jahres erfolgen. Bis dahin soll die Verwaltung prüfen, ob andere Optionen möglich sind. Zu diesem Zweck soll auch eine Kosten-Nutzen-Analyse innerhalb eines interfraktionellen Arbeitskreises erstellt werden. Der Rat der Hansestadt war einstimmig dafür.
Wenn die Stadt den Vertrag kündigen sollte, würde sie sich zwar das Recht zurückholen, selbst über die Nutzung der Werbemöglichkeiten auf den eigenen Flächen zu bestimmen und hätte das alleinige Sagen, ohne Ansprüche Dritter zu berücksichtigen. Doch, so warnt Bürgermeister Hartlef, gingen dann andere Vorteile verloren, wie etwa die Möglichkeit, kostengünstig auf Werbeflächen in der Region und in Hamburg die touristischen Vorzüge der Hansestadt anzupreisen. Sollte es zu einer Neuausschreibung kommen, so Hartlef, müssen die Vorteile erhalten bleiben. Die Stadt sollte das Zepter nicht komplett selbst in die Hand nehmen, sondern besser mit Profis zusammenarbeiten.
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