SPD stößt Debatte neu an
Diskussion in Stade: Wie Jugendliche für Politik begeistern?

Jugendliche sollen in politische Entscheidungen stärker eingebunden werden. Das wünschen sich die Parteien in Stade. Doch an der Umsetzung hapert es mangels Personal | Foto: Adobe Stock/Africa Studio
  • Jugendliche sollen in politische Entscheidungen stärker eingebunden werden. Das wünschen sich die Parteien in Stade. Doch an der Umsetzung hapert es mangels Personal
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Die Stader SPD hat das Thema Jugendbeteiligung wieder auf das Tapet gebracht. Die Genossen haben beantragt, dass die Stadt die Stelle für das Projekt "Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bei der Hansestadt Stade" neu ausschreibt. Ziel ist es, junge Menschen in politische Entscheidungsprozesse einzubinden und sie zu motivieren, sich für ihre Belange einzusetzen. Anfang 2021war dafür ein Sozialpädagoge eingestellt worden - sozusagen als Schnittstelle zwischen Kindern, Jugendlichen, Verwaltung und Politik. Doch der warf nach einem halben Jahr das Handtuch, ohne irgendwelche Vorhaben auf den Weg gebracht zu haben. Nun soll nach dem Willen der SPD ein neuer Versuch gestartet werden.

Bereits im vergangenen Herbst erfolgte eine neue Stellenausschreibung - mit wenig Erfolg: Es gingen nur drei Bewerbungen ein - alle ungeeignet. Um mehr potenzielle Bewerber anzusprechen, schlagen die Sozialdemokraten vor, die Teilzeit- in eine Vollzeitstelle umzuwandeln. Außerdem soll das berufliche Spektrum in Richtung Politikwissenschaft sowie Kultur- und Medienpädagogik ausgeweitet werden.

Die Jugend soll mitbestimmen

Im Ausschuss für Kinder, Jugend und Soziales (KJS) stieß der SPD-Vorstoß beim Rathaus-Vizechef Dirk Kraska auf wenig Verständnis. Der polterte los: "Ich weiß nicht, was ich zu einem solchen Antrag sagen soll." Er sei irritiert darüber, dass die SPD nun im Alleingang vorpresche. Schließlich habe es eine Absprache gegeben, wonach die Fraktionen das Thema gemeinsam angehen wollen.

Das Ganze war zunächst ad acta gelegt worden, nachdem eine interfraktionelle Arbeitsgruppe nicht zustande kam. Stadtjugendpfleger Marc Olszewski hatte noch vor den Sommerferien ein Treffen anberaumt, bei dem das weitere Vorgehen erörtert werden sollte. Doch die Zusammenkunft kam mangels Rückmeldungen aus den Fraktionen nicht zustande. Nur die SPD hatte zugesagt. Im Ausschuss verständigte sich die Politik, ein neues Treffen zu vereinbaren. Im Gegenzug zog SPD-Ratsherrin Sigrid Koppelmann den SPD-Antrag zurück.

Vision vom Jugendrat in Stade

In einer schriftlichen Stellungnahme der Stadt zur von der SPD vorgeschlagenen Aufstockung der Stunden heißt es allerdings, das könnte für mögliche Bewerber interessant sein. Zudem sei es sinnvoll, den Aufgabenbereich inhaltlich nur auf das Thema Beteiligung auszurichten. Diese Aufgabenvielfalt sei groß genug. Auch hinsichtlich der Ausweitung der beruflichen Qualifikation stimmt die Verwaltung mit der SPD überein: So könnte bei den Bewerbern eine größere Reichweite erzielt werden.

Die Stadt regt an, die Stelle auch in finanzieller Hinsicht attraktiver zu machen: Sie sollte "aufgrund der schwierigen Aufgaben" in eine höhere Entgeltgruppe (S12) eingestuft werden.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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