Verkaufte Gebäude bringen eine Million Euro
Ein Teil des Betongoldes versilbert: Stade trennt sich von Immobilien
jd. Stade. Die Stadt Stade ist einer der größten Immobilienbesitzer vor Ort. Ihr gehören rund 200 Gebäude, darunter das Rathaus sowie zahlreiche Schulen und Kitas und natürlich auch die Feuergerätehäuser. In städtischem Eigentum befinden sich aber auch Bürogebäude, Gewerbebauten und Wohnhäuser. Ein Teil dieses Betongoldes soll aber "versilbert" werden, um Geld in die Stadtkasse zu spülen. Einige Gebäude konnte die Stadt kürzlich verkaufen. Als "Ladenhüter" hingegen erweist sich offenbar die historische Galerie-Holländermühle am Stader Schiffertor. Das denkmalgeschützte Objekt, für das ein Verkaufspreis von rund einer Million Euro aufgerufen ist, hat noch immer keinen neuen Eigentümer.
Zum Thema Windmühle gebe es noch keinen neuen Sachstand, hieß es kürzlich auf WOCHENBLATT-Nachfrage aus dem Vorstandsbüro von Bürgermeister Sönke Hartlef (CDU). Bisheriger Stand der Dinge war, dass es Gespräche mit verschiedenen Interessenten gegeben haben soll. Diese hatten u.a. die Idee, in der Mühle eine Pension einzurichten. Solche Vorhaben sind aber nur schwerlich mit den Belangen des Brandschutzes in Einklang zu bringen.
Erfolgreicher als bei der Mühle war die Stadt bei vier anderen Gebäuden, bei denen tatsächlich ein Verkaufserlös von rund einer Million Euro erzielt wurde. So wurde ein Einfamilienhaus an der Bremervörder Straße für 150.000 Euro an die Elbe Kliniken verkauft. Offenbar ein gutes Geschäft: Der Buchwert lag bei knapp 65.000 Euro.
Deutlich über dem Buchwert von 210.000 Euro lag auch der Verkaufspreis für die ehemalige Feuerwache in Campe neben dem KVG-Gelände. Der neue Eigentümer, die Stader Baufirma Lindemann, blätterte für das Grundstück mehr als 460.000 Euro hin.
An Privat verkauft wurden außerdem das ehemalige Hausmeisterhaus der Grundschule Haddorf und die sogenannte "Gläserne Baustelle" im Stadtteil Hahle. Dieses Reihenhaus war als Vorzeigeobjekt auf mustergültige Weise energetisch saniert worden.
Alle diese Gebäude standen auf der Verkaufsliste der Arbeitsgemeinschaft Aufgabenkritik. Diese AG, bestehend aus Vertretern von Politik und Verwaltung, hatte das städtische Gebäudeportfolio unter die Lupe genommen - in Hinblick darauf, welche Immobilien sich gewinnbringend verkaufen lassen.
Ziel sei es, so heißt es offiziell, "nicht betriebsnotwendiges Vermögen der Gebäudewirtschaft Stade (GWS) zu veräußern". Das städtische Tochterunternehmen GWS ist sozusagen die Immobilien-Holding der Stadt Stade. Noch auf der Verkaufsliste stehen die Kitas in Bützfleth und Schölisch. Von beiden Gebäuden will sich die Stadt trennen, sobald die Neubauten fertiggestellt sind.
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