Denkmal- und Klimaschutz miteinander verbinden
Eine große Herausforderung: Die historische Stader Altstadt klimagerecht umgestalten
jd. Stade. Die Stadt Stade hat sich viel vorgenommen Sie will die bestehenden Gebäude in der historischen Stader Altstadt klimagerecht gestalten. Für die Innenstadt soll ein sogenanntes integriertes Quartierkonzept erstellt werden. Der Hauptfokus liegt dabei auf der Verbesserung der Energieeffizienz bei den dortigen Häusern und auf der Infrastruktur. Immerhin steht jetzt fest: Stade erhält für dieses Projekt Fördergelder des Bundes. Die Mittel werden vom Bundesinnenministerium bereitgestellt, dem auch der Baubereich unterstellt ist.
"Zwei Drittel der CO₂-Emissionen bei Gebäuden entfallen in Deutschland auf Feuerungsanlagen der privaten Haushalte", erklärt die Klimaschutzbeauftragte der Hansestadt Stade, Siegrun van Bernem. Daher sei es besonders wichtig, dass vor allem dieser Bereich ins Augenmerk genommen werde, wenn es darum gehe, den Ratsbeschluss von September 2019 umzusetzen. Darin habe die Politik der Verwaltung Vorgaben zum Klimaschutz und zur Umsetzung von Maßnahmen zur Anpassung an die Klimafolgen gemacht.
Eine besondere Herausforderung bei der Konzepterstellung: In der Stader Altstadt gibt es mehr als 250 Gebäude, die als Einzeldenkmäler verzeichnet sind. Eine typische Energiesparmaßnahme zur Reduzierung der CO₂-Emissionen, wie beispielsweise das Dämmen, ist daher wegen des Denkmalschutzes nur eingeschränkt möglich. Die energetische Ertüchtigung der Gebäude muss so gestaltet werden, dass denkmalpflegerische und bauphysikalische Aspekte in Einklang gebracht werden.
Zudem müssen Maßnahmen so durchgeführt werden, dass sie für Bewohner und Eigentümer finanziell machbar und sozial verträglich sind. Daher werde die Erstellung des Integrierten Quartierskonzepts für die historische Altstadt von einem Beteiligungsprozess begleitet, um die Betroffenen mit einzubinden, so van Bernem.
Laut Stadtbaurat Lars Kolk muss das Konzept bis Herbst 2022 fertig ausgearbeitet sein. "Die anschließende Umsetzung soll im Rahmen eines Sanierungsmanagements erfolgen, wofür wir auch wieder Fördermittel einwerben können", sagt Kolk.
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