Für die Sanierung der Stader Altstadt fließen Fördergelder, für die Camper Höhe nicht
Eine gute Nachricht und eine schlechte

Gut für Stade: Die uneinheitliche Pflasterung in der Fußgängerzone kann nun dank der Fördergelder im Rahmen der Altstadtsanierung erneuert werden  Foto: jd
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  • Gut für Stade: Die uneinheitliche Pflasterung in der Fußgängerzone kann nun dank der Fördergelder im Rahmen der Altstadtsanierung erneuert werden Foto: jd
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jd. Stade. Es sind wichtige Zukunftsprojekte für Stade und sie kosten zusammen mehr als 30 Mio. Euro: Einmal soll die Altstadt in weiten Teilen so gestaltet werden, dass sich diese bei Bewahrung der historischen Bausubstanz zu einem modernen Stadtzentrum entwickelt und städtebauliche Sünden der Vergangenheit verschwinden. Bei der zweiten Maßnahme geht es um die Camper Höhe. Sollen die dortigen Sportplätze erhalten bleiben, müssen sie dringend saniert werden. Beide Projekte kann die Stadt nicht ohne finanzielle Förderung von Bund und Land stemmen. Dazu die gute Nachricht zuerst: Die Stader Altstadt wurde neu in das Städtebauförderungsprogramm aufgenommen. 15 Jahre fließen jetzt Fördergelder. Die schlechte Nachricht: Für die Camper Höhe erhält Stade nicht die erhofften Bundeszuschüsse. Wie geht es jetzt weiter mit den beiden Projekten?

Camper Höhe

Auf der Camper Höhe soll noch im Mai das angekündigte Werkstattverfahren beginnen. Ein Moderator setzt sich am Runden Tisch mit allen Beteiligten zusammen, um Pläne für die Zukunft der Camper Höhe zu schmieden. Wie berichtet, hatten sich die "Güldenstern-Fraktion" im VfL Stade und Anwohner gegen das Vorhaben des Vereins gewandt, die Sportplätze komplett nach Ottenbeck zu verlegen. Auch das Ansinnen der Stadt, dort Wohnbebauung zu schaffen, führte zu Protesten.

Der VfL-Vorsitzende Carsten Brokelmann hatte bereits erklärt, der Vereinsvorstand sei bereit, den Pachtvertrag mit der Stadt über die Camper Höhe fortzusetzen, wenn die Sportplätze instand gesetzt werden. Dem Verein komme es nur darauf an, dass ausreichend Plätze in gutem Zustand für den Spiel- und Trainingsbetrieb zur Verfügung stehen. Das Geld für die Sanierung, vorgesehen waren rund 3 Mio. Euro, sollte zu einem Großteil aus dem Bundesprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" kommen.

Doch daraus wird nichts: Das entsprechende Bundesprogramm war laut Innenministerium 13-fach überzeichnet. Rund 1.300 Kommunen hatten Anträge für Projekte gestellt, davon erhielten 186 Maßnahmen den Zuschlag. Stade war nicht darunter. Brokelmann erklärte auf WOCHENBLATT-Nachfrage, dass sich aus Vereinssicht "die Situation nicht entscheidend verändert" habe. Möglicherweise könne der Antrag im kommenden Jahr neu gestellt werden. Der Verein werde sich jetzt am Werkstattverfahren beteiligen, so Brokelmann. "Unser Ziel bleibt es, unseren Mitgliedern möglichst optimale Bedingungen zu bieten." Dabei spiele sowohl die Quantität als auch die Qualität der vorhandenen Sportplätze die entscheidende Rolle.

Altstadtsanierung

Beim Thema Stader Altstadt gab es hingegen eine erfreuliche Botschaft aus Hannover: Die Sanierung des historischen Ortskerns gehört zu den landesweit 18 Maßnahmen, die neu in die Städtebauförderung aufgenommen wurden. Das Projekt wird mit Geldern aus dem Programm "Städtebaulicher Denkmalschutz" gefördert. Finanziert werden die langfristig angelegten Vorhaben jeweils zu einem Drittel von Bund, Land und Stadt. Für 2019 stehen 610.000 Euro an Zuschüssen bereit, damit die konkreten Planungen beginnen können.

Nach einem Hinweis der Experten aus Hannover hatte Stade zusätzlich den Aspekt Barrierefreiheit aufgenommen. Behinderten Menschen soll gleichberechtigt der Zugang zum öffentlichen Raum (Wege, Plätze und Parkanlagen) ermöglicht werden. Daneben geht es vor allem um die Beseitigung städtebaulicher Missstände. In der Stader City gibt es zwar mehr als 250 denkmalgeschützte Gebäude, doch dazwischen finden sich immer wieder Bauten vor allem aus den 1970er-Jahren, die sich negativ auf das Ortsbild auswirken.

Ein weiteres Thema ist die Pflasterung in Teilen der Fußgängerzone. Diese gleiche "fast überall einem Flickenteppich", heißt es im städtischen Entwicklungskonzept, das als Grundlage für die Sanierungsmaßnahmen dient. Die Grundidee sei gewesen, "durch abwechselnde Kopfstein- und Betonpflasterungen einen historischen Charakter der Straßenzüge nachzuempfinden". Spätere Nachbesserungen waren zwar gut gemeint, haben aber ihr Ziel verfehlt, die Optik des Pflasters mehr aufzulockern. Zudem wurden Steine ausgewählt, die bei Nässe rutschig sind.
• Stade hat sich bei der Altstadtsanierung viel vorgenommen. Auf der Agenda steht außerdem das Projekt Stadtgrün, mit dem die Hansestadt im kommenden Jahr in die Städtebauförderung aufgenommen werden will. Mehr dazu in einer der nächsten WOCHENBLATT-Ausgaben.

"Das Zentrumweiterentwickeln"

(Bürgermeisterin Silvia Nieber (SPD) betrachtet es als große Chance, dass Stade Zuwendungen für die Sanierung der Altstadt erhält. „Die Aufnahme in die Städtebauförderung zeigt auf, welche weiteren Potenziale in unserer Altstadt liegen, und bietet uns gleichzeitig die Möglichkeit, das historische Zentrum unserer Stadt weiterzuentwickeln und auf die Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte vorzubereiten“, erklärt die Stader Rathauschefin. Mit der städtebaulichen Rahmenplanung wolle man unter Beteiligung der Bürger nun zeitnah die weiteren Grundlagen für die Sanierung der Altstadt schaffen.

Gut für Stade: Die uneinheitliche Pflasterung in der Fußgängerzone kann nun dank der Fördergelder im Rahmen der Altstadtsanierung erneuert werden  Foto: jd
Schlecht für Stade: Geld aus Berlin wird in die Sanierung der Sportstätten auf der Camper Höhe (vorerst) nicht fließen  Foto: bc/Archiv
Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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