"Eine Umsetzung ist nicht utopisch"
bc. Stade. „Wer eine Vision hat, der soll zum Arzt gehen“, hat Deutschlands bekanntester Sozialdemokrat, Helmut Schmidt, gesagt. Stades SPD-Fraktionschef Kai Holm sieht es ein wenig anders: Ohne Visionen keine Bewegung. Sein Vorstoß, einen zusätzlichen Haltepunkt für Metronom-Züge in Stade-Hahle am Elbe-Klinikum einzurichten (wie berichtet), stieß bei Bürgern und Ratskollegen auf das ein oder andere müde Lächeln. Trotzdem blieb Holm am Ball und fühlt sich jetzt bestätigt. „Neue Informationen ermutigen mich, das Thema voranzutreiben. Die Chance einer Umsetzung ist nicht utopisch“, sagt Holm.
In einem Schreiben an Bürgermeisterin Silvia Nieber (SPD) setzt er sich für sein Projekt ein. Nach seinen Angaben hat das Bahn-Unternehmen „DB Station & Service“ bereits vor drei Jahren systematisch bundesweit untersucht, wo neue Haltepunkte im Regionalverkehr sinnvoll seien. Holm: „Um geeignete Standorte zu finden, wurden Auswahlkriterien festgelegt.“
Demnach liegen potenzielle Stationen u.a. nahe Wohn- und Gewerbegebieten, Krankenhäusern, Hochschulen und Einkaufszentren – die Erwartung zusätzlicher Fahrgäste stehe selbstverständlich über allem.
Im Ergebnis seien 350 mögliche neue Haltepunkte ausgewählt worden, so Holm: „Ob diese tatsächlich entstehen, hängt nach Aussage der DB Station & Service davon ab, ob Einigung mit den Ländern hinsichtlich Kostenteilung erreicht werden kann.“
Konkret entstehen in Bayern von 2018 bis 2022 insgesamt 20 Stationen, 30 weitere Standorte werden geprüft. Aktuell laufen dem Vernehmen nach Gespräche mit weiteren Bundesländern. Holm: „Für Niedersachsen wurden 55 potenzielle Stationen festgestellt.“ Daher gelte es jetzt, die Gelegenheit beim Schopf zu packen. Die maßgeblichen Kriterien erfülle ein Haltepunkt Hahle/Klinikum, so Holm.
Im nächsten Schritt müsse die Stader Stadtverwaltung einen Prüfauftrag an die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) stellen. Dazu braucht es einen politischen Beschluss. Stichwort Vision: Holm ist sich bewusst, dass die Umsetzung eines Metronom-Stopps in Hahle vermutlich mehrere Jahre dauern werde. In diesem Jahrzehnt werde es wohl nichts mehr.
Redakteur:Björn Carstens aus Buxtehude |
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