Eltern für bessere Schulen in Stade
Initiative mit Unterschriftenaktion auf dem Pferdemarkt / Gegen Unterrichtsausfall
tp. Stade. Unter dem Motto „Wir für bessere Schule“ sammeln Elternvertreter am Samstag, 15. Oktober, von 9 bis 13 Uhr Unterschriften auf dem Pferdemarkt vor dem Modehaus Peters in der Stader Innenstadt. Mit den Unterschriften wollen die Elternvertreter des Vincent-Lübeck-Gymnasiums (VLG) um die Elternratsvorsitzende Yvonne Biber (40) die gleichnamige Volksinitiative in Niedersachsen unterstützen und die Landesregierung dazu bewegen, sich mit bildungspolitischen Themen auseinanderzusetzen.
Wesentliche Inhalte der Volksinitiative sind die Sicherung der Unterrichtsversorgung sowie die Wahlfreiheit der Eltern. Laut der Stader Initiative betrage die Unterrichtsversorgung in Niedersachsen über alle Schulformen hinweg kaum noch 98 Prozent. Das bedeute, dass in diesem Schuljahr rechnerisch rund eine Million geplante Schulstunden nicht erteilt werden können.
Die Volksinitiative fordert für stabile Rahmenbedingungen eine Unterrichtsversorgung von durchschnittlich 103 Prozent. Weiterhin geht es den Elternvertretern um den Erhalt der Wahlfreiheit in einem vielfältigen Schulsystem. Auch künftig sollen wohnortnah möglichst viele verschiedene Schulformen wie Oberschulen, Haupt- und Realschulen, Gymnasien und Gesamtschulen angeboten und nicht allein durch Gesamtschulen ersetzt werden.
Zusätzlich fordern die Aktivisten die Wahlfreiheit bei der Inklusion. Die Eltern wollen selbst entscheiden, wo der beste Lern- und Förderort für ihr Kind ist. Die Volksinitiative hat in Niedersachsen hohe Hürden und benötigt 70.000 Unterschriften von wahlberechtigten Bürgern. Wenn dieses Ziel erreicht wird, ist der Niedersächsische Landtag nach der Landesverfassung verpflichtet, sich mit der Volksinitiative intensiv inhaltlich zu befassen.
"Dieses Ziel soll durch die Aktion in Stade aktiv unterstützt werden", sagt Yvonne Biber. Für das VLG fordern die Initiativenmitglieder unter anderem eine bessere Schulbusverbindung für Schüler aus abgelegenen Dörfern etwa am Rand der Samtgemeinde-Oldendorf Himmelpforten. Mehrere Kinder und Jugendliche von dort müssten mit dem Zug zur Schule fahren.
Die Unterrichtsversorgung am VLG liege mit mehr als 98 Prozent - eine aktuelle Erhebung ist in Arbeit - relativ hoch, dennoch kritisiert die Initiative Unterrichtsausfälle und Verschiebungen im Stundenplan, z.B. wegen längerer Krankheit von Lehrern oder Schwangerschaften. Unterrichtsausfälle stellten Schüler von außerhalb vor Probleme. Es fehlten mitunter Anschlüsse an die Regel-Schulbusverbindungen. Die Folge seien lange Wartezeiten, so Yvonne Biber.
Weiter wolle sich die Stader Initiative für eine Lockerung der durch einen Landeserlass bedingten Limitierung der Klassenfahrten auf maximal drei Tage und des Zielortes innerhalb eines 50-Kilometer-Umkreises einsetzen. Kultureller Genuss und Lerneffekt blieben bei einer solchen Limitierung auf der Strecke
Die Stader Initiative strebt an, in der Angelegenheit auch den Schulelternrat des Athenaeums ins Boot zu holen, so Yvonne Biber.
http://www.volksinitiative-niedersachsen.de
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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