Das sind die Wahlergebnisse
Europawahl 2024 im Kreis Stade: Grüne stürzen ab, Zuwachs für AfD
Der Landkreis Stade hat gewählt: Die CDU ist bei der Europawahl erwartungsgemäß kreisweit erneut stärkste Kraft geworden. Gegenüber 2019 konnten die Christdemokraten ihren Stimmenanteil um 2,7 Prozentpunkte auf 34,3 Prozent steigern. Das Wahlergebnis im Landkreis Stade entspricht weitgehend dem Bundestrend. Die Parteien der Ampelkoalition mussten Federn lassen, wobei es besonders die Grünen getroffen hat. Die Ökopartei ist auch im Landkreis Stade der große Wahlverlierer. Die Grünen verloren gegenüber 2019 die Hälfte ihrer Wähler und kommen kreisweit nur noch auf 11,3 Prozent. Wahlgewinner sind zwei Parteien des rechten und des linken Randes: Die Rechtsaußenpartei AfD kommt mit dem höchsten Stimmenzuwachs aller Parteien (plus 5,7 Prozentpunkte) auf 14,1 Prozent und die sozialistisch geprägten Nationalisten von der Linken-Abspaltung BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht) schaffen aus dem Stand 4,2 Prozent.
Trotz leichter Einbußen: SPD wieder auf Platz zwei
Leichte Einbußen musste die SPD hinnehmen (knapp ein Prozentpunkt weniger), die 18,1 Prozent erzielte. Aufgrund des schlechten Abschneidens der Grünen sind die Genossen jetzt wieder zweitstärkste Partei im Landkreis, was das Europawahlergebnis betrifft. Bei den Wahlen 2019 war die SPD von den Grünen überflügelt worden. Die Grünen sind jetzt sogar auf Platz vier abgerutscht - noch hinter der AfD als neue drittstärkste Kraft. Mit ihrem jetzigen Abschneiden von etwas mehr als elf Prozent bewegen sich die Grünen wieder der Europawahlen vor 2019. Fast fünf Prozent holt die FDP, die sich damit noch vor die Wagenknecht-Partei BSW positioniert. Ganz bitter lief es für die andere SED/PDS-Nachfolgepartei: Die Linken verloren fast die Hälfte ihrer Stimmen und befinden sich mit 1,9 Prozent auf dem Niveau einer Zwergpartei. Die Linken wurden im Landkreis Stade sogar von der Kleinpartei Volt (2,1 Prozent) überholt.
Landrat: Wahlergebnis macht nachdenklich
In einer ersten Einschätzung sprach Landrat Kai Seefried (CDU) von einem "Wahlergebnis, das nachdenklich macht". Er blicke mit Sorge auf die gesellschaftliche Stimmungslage, die sich in dem Ausgang der Wahl widerspiegele. Dieses Ergebnis sollte die Regierungsfraktionen wachrütteln. "Ich hoffe, dass die Ampel diese Wählerbotschaft versteht." Seefried nennt zwar keine Parteien beim Namen, doch es dürfte klar sein, dass sich seine Besorgnis auf das gute Abschneiden von AfD und BSW bezieht. Zwar erreichte die AfD nach den vielen Skandalen der vergangenen Wochen längst nicht die noch vor einem halben Jahr prognostizierten 20 Prozent, dennoch bereitet das gute Abschneiden der AfD Anlass zur Sorge. Das Gleiche gilt für die Wagenknecht-Partei, die wie die AfD bekanntlich eine russlandfreundliche Haltung einnimmt.
Kein Abgeordneter aus dem Landkreis Stade
Wie berichtet, wird es erneut keinen Politiker aus dem Landkreis Stade geben, der einen Sitz im Europaparlament errungen hat. Insgesamt entsendet Deutschland 96 Abgeordnete in das Europaparlament. Rund zehn Prozent der deutschen EU-Parlamentarier werden aus Niedersachsen kommen. Der bekannteste Europapolitiker aus der Region dürfte der CDU-Abgeordnete David McAllister aus Geestland im Nachbarkreis Cuxhaven sein.
Stimmen waren schnell ausgezählt
Da bei den Europawahlen jeder Wähler nur ein Kreuzchen machen konnte, ging die Auszählung der Stimmen relativ schnell vonstatten. Bereits gegen 21.15 Uhr verkündete der Erste Kreisrat Thorsten Heinze als Kreiswahlleiter das vorläufige amtliche Endergebnis der Europawahl im Landkreis Stade. Die Wahlbeteiligung stieg im Vergleich zur vorigen Wahl im Jahr 2019 leicht auf nunmehr 65,22 Prozent. Kreisweit gaben 105.393 Menschen ihre Stimme ab. Rund 1.800 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer waren am Sonntag im Kreisgebiet im Einsatz. Alleine für die 39 Briefwahllokale, die von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreisverwaltung besetzt wurden, sowie für das Kreiswahlbüro verrichteten rund 400 Beschäftigte des Landkreises ihren Dienst.
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