Wohnbebauung statt Steuerbehörde
Finanzamt Stade will 2023 in einen Neubau umziehen
jd. Stade. Die Planungen für den Neubau des Stader Finanzamtes im Benedixland laufen auf Hochtouren. Voraussichtlich im Herbst soll mit dem Bau begonnen werden, eine Fertigstellung ist für 2023 angepeilt. Nach dem Umzug der rund 300 Finanzbeamten wird es für das alte Gebäude an der Harburger Straße, das den spröden "Beton-Charme" der siebziger Jahre versprüht, keine Nachnutzung geben. Das heißt: Der siebenstöckige Koloss wird abgerissen. Auf der freien Fläche soll Wohnbebauung entstehen - analog zum benachbarten ehemaligen Festplatz Harburger Straße. Entsprechende Beschlüsse fasste jetzt die Politik. Damit der Weg frei gemacht werden kann für eine Bebauung mit Wohnhäusern, muss der aktuell geltende B-Plan aus dem Jahr 1978 geändert werden.
Bisher ist das Areal nur für den sogenannten Gemeinbedarf mit der Zweckbestimmung "Öffentliche Verwaltungen" zugelassen. Im künftigen B-Plan mit dem Titel "Auf dem Kamp – Altes Finanzamt" für das rund 5.000 Quadratmeter große Areal, das dem Land Niedersachsen gehört, wäre eine Ausweisung als Mischgebiet denkbar. Das bedeutet, dass neben Wohnen auch Gewerbe zulässig ist, sofern davon keine hohe Lärmbelastung ausgeht. Möglich wären also Büros oder Dienstleister. Vorrangig soll nach dem Willen der Stadt aber Wohnraum geschaffen werden, um so dem Bedarf unterschiedlicher Einkommensgruppen nachzukommen. Erst im weiteren Verfahren zur Aufstellung des B-Plans soll festgelegt werden, ob eine Ausweisung als Allgemeines Wohngebiet, Mischgebiet oder als Urbanes Gebiet erfolgt.
Um die Flächen effizient zu nutzen, wird eine verdichtete Bebauung in Form von Geschosswohnungsbauten angestrebt. Dabei soll entlang der Harburger Straße eine Bebauung mit insgesamt vier Vollgeschossen möglich sein, während im rückwärtigen Grundstücksbereich zwei bis drei Vollgeschosse umgesetzt werden können. Auch die Ansiedlung von Einzelhandel könnte möglich sein, sofern es sich nicht um sogenannte zentrenrelevante Sortimente handelt. Allerdings gibt es mit Lidl und Penny bereits zwei Discounter in unmittelbarer Nachbarschaft.
Laut Stadtbaurat Lars Kolk wäre eine Limitierung auf weniger als vier Vollgeschosse kaum umsetzbar. Dann würde das Land wahrscheinlich keinen Käufer für das Areal finden. Laut Kolk soll das Gelände sozusagen als Gesamtpaket veräußert werden. Der Abriss des Finanzamts-Gebäudes und dessen Entsorgung sind darin enthalten. Damit es sich trotz dieser Kosten für einen Investor rechnet, muss ein Neubauvorhaben auch eine bestimmte Größenordnung haben.
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