Gedenken an Nazi-Opfer: Zweite Stele und Datenbank in Stade
Erfolg für Geschichtsforscher Michael Quelle
tp. Stade. Zufrieden ist der Stader Geschichtsforscher Michael Quelle (65) mit dem Ergebnis der Beratungen im städtischen Kulturausschuss. Einheitlich stimmte das Gremium jetzt für die Erweiterung der bestehenden Gedenkstelen zur Erinnerung der Opfer der Nazi-Gewaltherrschaft im Landkreis Stade zwischen der Altstadtkirche St. Wilhadi und dem Landgericht um eine zweite Stele.
Wie berichtet, hatten die Grünen und Linken im Rat die Erweiterung des 152 Namen von Toten umfassenden quaderförmigen Gedenksteins beantragt. Michael Quelle hatte zuvor die Daten von 159 weiteren Opfern bei Sichtungen von Archiven und Datenbanken aufgespürt. Vorbehaltlich des Ratsbeschlusses wird die neue Stele ähnlich der ersten gestaltet: aus Stein mit alphabetischer Nennung mit Lebensalter der Opfer auf einer Messing-Tafel.
Zusätzlich wird wird es ein gedrucktes Totenbuch und ein digitales Gedenkbuch im Internet geben. Die Angaben zu den einzelnen Personen sollen auch per QR-Code und Smartphone von einer Online-Datenbank abrufbar sein. Für die auf der bisherigen Stele stehenden NS-Opfer werden im Internet ebenfalls weitergehende Daten zusammengestellt.
Spätestens zum 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges am 8. Mai 2020 soll der neue Gedenkstein an Ort und Stelle stehen. Kosten: rund 15.000 Euro.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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