Gegen 08/15 -Neubauten in der Altstadt
WOCHENBLATT-Leser sind sich einig: "Rettet die Haus-Dinos"
tp. Stade. Viele Bürger sind der Meinung: Lieber historische Altbausubstanz erhalten als durch Neubauten ersetzen. Nachdem das WOCHENBLATT in dem Artikel "Das Sterben der Haus-Dinos" über den Abriss eines denkmalgeschützten Hauses mit Wurzeln im Mittelalter zugunsten eines modernen, von dem Stader Architekten Assmus Buttge geplanten Wohn- und Geschäftshauses an der Hökerstraße berichtete, meldeten sich zahlreiche Leser zu Wort. Sie betrachten das allmähliche Verschwinden norddeutscher Fachwerkbauten aus dem Altstadtbild mit Sorge und geben mehrheitlich dem Stader Bau-Ingenieur und Musiker Arno Kochmann Recht, der sich für eine am heimeligen Fachwerkstil angelehnte Baukultur auch bei Neubauten aussprach.
Simone Köncke meint: "Wenn historische Bausubstanz nicht mehr restaurierbar ist, finde ich es schon schade genug. Aber dass an ihre Stelle Häuser mit quadratisch-praktisch-schlichten Fassaden treten, finde ich besonders in Städten wie Stade traurig. Ein Architekt hat Möglichkeiten, eine ins Stadtbild passende Fassade kreativ zu entwerfen statt sein 08/15-Programm abzuspulen".
Nach Ansicht von Petra Blanck gibt es in Stade "schon zu viele hässliche, nicht ins historische Bild passende Häuser. Viele meiner Freunde von außerhalb lieben die historische Altstadt."
Rainer Ebeling aus Mittelnkirchen ergänzt: "Alles, was zum Erhalt der stark reduzierten historischen Bausubstanz in der Stader Innenstadt beiträgt, muss gefördert werden. "Der Entwurf des Architekten Buttge ist eine typische moderne, nichtssagende Fassade. Herrn Kochmann bietet eine gelungene, der Stadt unbedingt zu wünschende Lösung."
Ursula Baxalary gefällt an den Ideen von Arno Kochmann besonders die Verwertung alter, aus der Abriss-Substanz geretteter Balken in einer neuen Fassade.
Klaus-Dieter Krebs aus Stade spricht sich für den "Erhalt und die Förderung der historischen Altstädte aus: "Hier haben die Städte ihr Gesicht, ihren einzigartigen Charakter herausgebildet. Weltweit gilt: Es sind die historischen Quartiere die besucht werden, dort ist Geschichte erlebbar - ein zeitloser Wert." Aufgabe neuzeitlicher Architektur sei es, "Gebäude zu schaffen, die die Chance habenn in Würde zu altern".
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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