Die B 73 wird in Heimfeld auf zwei Spuren verengt
Hamburg-Pendler: Neuer Baustellen-Ärger
jd. Stade. Fast täglich Verspätungen und ausgefallene Züge: Pendler, die in Hamburg arbeiten, sind derzeit arg gebeutelt. Wegen der Baustellen auf der Strecke nach Hamburg und der Probleme beim Bahnunternehmen Start sind bereits manche wieder auf das Auto umgestiegen. Doch auch auf die Autofahrer kommt jetzt neuer Ärger zu. Ab Montag, 21. Oktober, wird an einer der wichtigsten Einfallstraßen in die Hansestadt, die B 73, eine Baustelle eingerichtet. Die vierspurige Straße wird deswegen auf zwei Spuren verengt. Staus vor diesem neuen Nadelöhr sind programmiert. Was besonders ärgerlich ist: Die Baustelle kommt völlig überraschend. Das Verhalten der Hamburger treibt Landrat Michael Roesberg die Zornesröte ins Gesicht: "Die Arbeiten sind nicht mit uns abgestimmt - es wird zu Verkehrsbelastungen im Alten Land kommen, unter denen Anlieger und Pendler zu leiden haben."
Aus heiterem Himmel habe Hamburg die Baustelle an der B 73 angekündigt, so Roesberg. Dabei sollte diese Strecke eigentlich als Ausweichroute dienen. Denn der Landkreis nimmt Anfang November mehrtägige Sanierungsarbeiten an der L 140 bei Jork vor. Die Landesstraße wird dann in Fahrtrichtung Hamburg voll gesperrt sein. Die Umleitung war über die B 73 vorgesehen.
Nun werden viele Pendler wohl über die schon jetzt überlastete K 39 ausweichen. Das funktioniert aber nur dieses Jahr, da die K 39 ab 2020 in drei Abschnitten erneuert wird - ebenfalls unter Vollsperrung. "Diese Arbeiten sind eng mit Hamburg abgestimmt worden", sagt Roesberg.
Dass nun zusätzlich die B 73 für ein Jahr - mit Unterbrechungen im Winter - zu einem Verkehrsengpass werden soll, lässt sich wohl nicht mehr abwenden. Auch der direkte Draht zu Verkehrs-Staatsrat Andreas Rieckhof hat nichts genützt. Warum das Thema bei den Baustellen-Koordinationsgesprächen, die Hamburg regelmäßig mit den Landkreisen im Umland führt, nicht auf den Tisch kam - dafür hat Roesberg nur eine Erklärung: "Die Bereitschaft der Hamburger, auch mal auf die Interessen ihrer Nachbarn einzugehen, ist offenbar sehr gering."
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