Hammah: Paradies in einer Box

Krippen-Chefin Rieke Jungclaus (re.) mit ihrer Stellvertreterin Ria Gerken und Krippenkind Jonte
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tp. Hammah. Außen ist es ein schlichter weißer Kasten, doch innen hat die als „Container-Krippe“ in die Gemeindegeschichte eingegangene, provisorische Betreuungseinrichtung in Hammah eine farbenfrohe Kinderwelt zu bieten, in der es den Kleinsten an nichts mangelt. Das wurde beim exklusiven WOCHENBLATT-Ortstermin deutlich, bei dem die Leiterin Rieke Jungclaus und ihre Stellvertreterin Ria Gerken durch das Kinderparadies in der Box führten.
Wie berichtet, wurde der 310.000 Euro teure Übergangsbau wegen eines unerwarteten Baby-Booms in dem wachsenden Geest-Ort Hammah mit seinen Neubaugebieten nötig. Einige Politiker sowie das Landesjugendamt und verschiedene Behörden beäugten die vom Rotkreuz-Kreisverband Stade betriebene Einrichtung vor der Eröffnung im vergangenen Dezember zunächst kritisch.

Doch nicht zuletzt dank des Engagements der Mütter und Väter, die Anregungen und Wünsche u.a. zur Möblierung beitrugen, sei eine Einrichtung entstanden, „die die Eltern begeistert“, sagt Leiterin Rieke Jungclaus und präsentiert die beiden lichtdurchfluteten Gruppenräume, die mit Puppenküche, Kuschelecke und Sitzgruppe ausgestattet sind. Kinderbettchen für den Mittagsschlaf stehen in einem gemütlichen Ruheraum zur Verfügung. Es gibt kindgerechte Sanitäranlagen und Garderoben, eine Küche, einen Wickelraum und ein geräumiges Außengelände. „Beste Rahmenbedingungen“ also für Rieke Jungclaus und ihre Kolleginnen, um das nah an den frühkindlichen Bedürfnissen ausgerichtete pädagogische Konzept umzusetzen.

Das betont familiäre Krippen-Leben in den beiden Gruppen mit insgesamt 30 Kindern unter drei Jahren spielt sich ohnehin nicht nur in der Containeranlage ab. Büchereibesuche, Zugfahrten ins Christkinddorf Himmelpforten und Einkäufe beim Dorfkaufmann gehören zum Alltag.

„Wir sind froh, dass es die Krippe gibt“, sagt Elternvertreterin Janina Sylvester, deren Sohn Jonte (2) die Einrichtung, die Krippen-Insel heißt, besucht. Denn nur durch die verlässliche Betreuung werktags sei ihr und anderen Müttern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf möglich, sagt Sylvester, die in der Hammaher Rathausverwaltung arbeitet. Den Kindern falle es ohnehin nicht auf, das sie in einer baulichen Übergangslösung ihre ersten Lebensjahre verbringen. Klein-Jonte jedenfalls scheint die schlichte Fassade völlig egal zu sein: Denn er fühlt sich allem Anschein nach pudelwohl und bewegt sich in den Räumen fast wie zu Hause.
Inzwischen haben Kommunen im ganzen Land Kunde von der vorbildlichen Notlösung auf der Stader Geest. Die Stadt Soltau und eine Gemeinde im Harz haben um Besichtigungstermine gebeten.

Unterdessen laufen bei der Gemeinde die Planungen für den Krippenanbau auf dem Gelände des DRK-Kindergartens „Kinderschiff“ auf Hochtouren. Der Millionenbau für zwei Krippen und eine Elementargruppe soll in rund einem Jahr fertig werden.

Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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