Internationale Verkehrsachse A 20
IHK: Küstenautobahn ist wichtig für die Wirtschaft
(jd). Stade. Die Küstenautobahn A 20 bietet große Chancen für die Wirtschaft im norddeutschen Raum und wird als internationale Verkehrsachse einen Wirtschaftsraum näher zusammenbringen, der sich von den Niederlanden bis zum Baltikum erstreckt. Das ist das Fazit einer Gesprächsrunde der Industrie- und Handelskammern aus Norddeutschland mit der Politik und mit Experten. Die IHKs aus den Regionen, durch die die geplante A 20-Trasse verläuft, nahmen die in vier Wochen anstehende Landtagswahl in Schleswig-Holstein zum Anlass, das Thema Küstenautobahn zu erörtern. Dabei ging es auch um einen positiven Effekt für den Landkreis Stade.
Die Bedeutung der A 20 als wichtige internationale Verbindung in Europa hoben beispielsweise Vertreter aus den Niederlanden und Dänemark hervor. So erklärte Günter Gülker, Geschäftsführer der Deutsch-Niederländischen Handelskammer: „Die Weiterführung der A 20 in Richtung Westen verbessert die Anbindung Norddeutschlands zu den Niederlanden, dem zweitwichtigsten Handelspartner der Bundesrepublik." Die Küstenautobahn werde damit zur wichtigsten Ost-West-Verbindung der Nord- und Ostseeanrainerstaaten.
Ähnlich ist die Sichtweise bei den nördlichen Nachbarn Deutschlandes: Reiner Perau von der Deutsch-Dänischen Handelskammer wies darauf hin, dass die A 20 mit der Elbquerung mittels eines Tunnels bei Drochtersen eine Entlastung für den Hamburger Raum mit sich bringe. Mit der Eröffnung des Fehmarnbelt-Tunnels Ende dieses Jahrzehnts werde der Güterverkehr von und nach Skandinavien noch deutlich zunehmen. Entsprechend wichtig sei der Bau der A 20.
Aus Sicht der IHKs spricht neben den wirtschaftlichen Gründen ein weiteres Argument für die A 20: Die Autobahn werde zu einer Verkehrsentlastung für die Gemeinden entlang der Trasse führen. Indem sich der Durchgangsverkehr aus den Orten auf die A 20 verlagere, werde insbesondere die B 73 wahrscheinlich deutlich weniger befahren. "Zukunftsweisende Verkehrsverbindungen wie die A 20 sichern uns verbesserten Verkehrsfluss, entlasten stark frequentierte Bundes- und Kreisstraßen und sparen im Vergleich zu früheren Routen CO2-Emissionen", erklärt der Vertreter der Logistik-Branche, Holger Matzen.
Einigkeit herrschte in Gesprächsrunde darüber, dass sich Schiene und Straße ergänzen müssen. Uneins war man sich, welche Gewichtung dem jeweiligen Verkehrsträger zukommt. Auf der einen Seite könne ein Güterzug rund 50 Lkw ersetzen, auf der anderen Seite sei der Lkw flexibler als die Bahn. Verkehre unter 300 Kilometer Entfernung seien auf der Bahn nicht wirtschaftlich darzustellen, außerdem seien Bahnanschlüsse für kleinere Betriebe nicht finanzierbar.
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