Grüne hakten in Sachen Kita nach
In Stade fehlen mehr als 260 Kita-Plätze / Neubauten sollen Mangel beheben
jd. Stade. In Stade fehlen derzeit mehr als 260 Kita-Plätze. So viele Kinder stehen aktuell auf der Warteliste, weil die Betreuungskapazitäten in den vorhandenen Einrichtungen nicht ausreichen. Diese Zahl geht aus der Antwort der Stadtverwaltung auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion im Stader Rat hervor.
Nach Auskunft der Stadt fehlen die meisten Kita-Plätze im Elementarbereich (Drei- bis Sechsjährige). 162 Kinder können nicht betreut werden. Die längsten Wartelisten führen die Kita in Bützfleth (29 Kinder), die Johannis-Kita (21 Kinder) sowie die Kita im Altländer Viertel (19 Kinder). Im Krippenbereich (unter Dreijährige) sind es immerhin 87 Plätze, die fehlen, und für 14 Schüler sind keine Hortplätze vorhanden.
Allerdings wird sich die Situation in naher Zukunft verbessern. Wie berichtet, werden in diesem und kommenden Jahr drei neu gebaute Kitas eröffnet. Die Kita in Schölisch wird voraussichtlich Anfang Mai und die Kita Benedixland Anfang September in Betrieb gehen. Für die Kita auf dem Bildungscampus Riensförde (BCR) ist ein Start für September 2023 vorgesehen. Damit können 225 zusätzliche Elementarplätze (jeweils drei Gruppen mit 25 Kindern) geschaffen werden. In diesen drei Kitas sollen außerdem 90 Krippenplätze entstehen (je zwei Gruppen mit 15 Kindern) Hinzu kommt später eine geplante Kita auf dem ehemaligen Festplatz Harburger Straße mit ebenfalls 75 Elementar-Plätzen und 30 Krippen-Plätzen. Weitere Plätze könnten durch An- oder Umbauten geschaffen werden.
Auch beim Personal wird es eng
Die eine Seite der Medaille sind die bereitgestellten Betreuungsplätze, die andere das dafür erforderliche Personal. Nach Berechnungen der Stadt werden für die vier neuen Kitas insgesamt 100 Vollzeitstellen benötigt. Diese alle zu besetzen, wird nach Ansicht der Stadt kaum möglich sein. "Unter Berücksichtigung der bestehenden Konkurrenzsituation mit den Kitas der anderen Gemeinden im Landkreis Stade muss davon ausgegangen werden, dass nicht alle Einrichtungen in Gänze mit Personal ausgestattet werden", heißt es in der Antwort auf die Grünen-Anfrage.
Der Personalmangel im Kita-Bereich kann in der Region auch nicht durch eine forcierte Ausbildung von Nachwuchskräften behoben werden. Die Stadt verweist auf die relativ geringe Anzahl pädagogischer Fachkräfte, die pro Jahr ihre Ausbildung abschließen: Die zweizügige Fachschule für Sozialpädagogik in Stade absolvieren jährlich rund 40 Erzieherinnen und Erzieher. Weitere pädagogische Fachkräfte würden im Kreis Stade "kurzfristig nicht ausgebildet". Um neues Personal zu binden, fördert die Stadt für insgesamt 16 Personen jährlich die Ausbildung zum Erzieher bzw. zum sozialpädagogischen Assistenten im zweiten Jahr.
Gemeinsam mit dem Landkreis und den anderen Kommunen soll nun ein einheitliches Fördermodell erarbeitet werden, um die Ausbildung zum Erzieher finanziell attraktiver zu machen. Ziel der Stadt Stade ist es dabei, alle Schüler der Fachschule für Sozialpädagogik zu fördern. Sie sollen während ihrer zweijährigen Ausbildung ein festes Einkommen im Rahmen eines Stipendiums erhalten. Ob dieses Konzept trägt, hängt davon ab, inwieweit sich der Landkreis Stade und die Stadt Buxtehude finanziell einbringen.
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