Aktenstapel im Stader Bauamt wachsen weiter an
Jetzt wird mehr Personal gebraucht: Stade verzeichnet trotz Corona mehr Bauanträge
jd. Stade. Es ist ein Ärgernis für alle Häuslebauer, Architekten und Baufirmen: das ewige Warten auf eine Baugenehmigung. Oft gehen zahlreiche Monate ins Land, bis ein Bauantrag endlich positiv beschieden wird. Auch in Stade gibt es dieses Problem: Vor zwei Jahren bat die Hansestadt per Pressemitteilung um Verständnis für die lange Bearbeitungsdauer von Bauanträgen. Als Grund wurde in erster Linie die personelle Situation angegeben. Krankheitsfälle im Bauamt sollen hauptsächlich verantwortlich gewesen sein für die Verzögerungen. Inzwischen soll sich die Lage etwas gebessert haben. Auf der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt am morgigen Donnerstag will die Verwaltung darüber berichten, was bisher getan wurde und was noch vorgesehen ist.
Dabei zieht die Verwaltung ein positives Zwischenfazit: Die bisherigen personellen und organisatorischen Maßnahmen würden greifen. Allerdings übersteigt die Zahl der eingehenden Anträge noch immer die der ausgehenden Bescheide. Das wiederum liegt aber an den weiter steigenden Antragszahlen. Trotz Corona stieg die Zahl der Verfahren im Stader Bauamt 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent. Im Jahr 2019 gingen 685 Anträge ein, 2020 waren es 864.
Zwar konnte auch das Bauamt in diesen zwei Jahren sein Pensum um 33 Prozent steigern - von 522 Bescheiden im Jahr 2019 auf 695 im Folgejahr. Das reichte aber nicht. Unterm Strich blieben rund 170 Anträge unbearbeitet. Der Aktenstapel türmte sich vor allem deswegen weiter auf, weil Rückstände abgearbeitet werden mussten.
Um die hohe Arbeitsbelastung im Bauamt zu reduzieren und der Antragsflut Herr zu werden, sollen zwei von der Politik bewilligte zusätzliche Stellen ausgeschrieben werden.
Nach Einschätzung der Verwaltung könnten diese Stellen im Spätsommer besetzt werden, sofern sich geeignete Bewerber melden. Aktuell wird nach einem Ersatz für eine Kraft gesucht, die an eine andere Stelle gewechselt ist.
Die Verwaltung wirbt allerdings bei Bauherrn um Verständnis dafür, dass es auch weiterhin zu Verzögerungen bei der Erteilung von Baugenehmigungen kommen wird. Denn neue Mitarbeiter müssen erst eingearbeitet werden. Das dauert etwa anderthalb Jahre. Diese zusätzlichen Kollegen werden somit nur schrittweise zu einer spürbaren Entlastung im Bauamt beitragen.
• Der Ausschuss tagt am Donnerstag, 18. Februar, um 17 Uhr im Hansesaal des Stadeums.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.