Putzen als Zeichen des Gedenkens an NS-Opfer
Junge Liberale reinigen Stolpersteine in Stade
jd. Stade. In den Straßen von Stade erinnern mehr als 20 "Stolpersteine" an die Opfer der Nazi-Zeit. Bei den Jungen Liberalen in der Hansestadt stehen diese in den Gehwegen eingelassenen Gedenksteine künftig im Mittelpunkt einer besonderen Aktion. Die Mitglieder der FDP-Nachwuchsorganisation wollen das Einzelschicksal derjenigen Person hervorheben, die auf dem jeweiligen Stolperstein genannt ist.
Unter dem Motto "Stolpersteine putzen" sollen einzelne Stein an bestimmten Tagen im Jahr gereinigt werden. Das Datum steht dabei im Zusammenhang mit der Biografie des betreffenden NS-Opfers. "Wir suchen uns jeweils einen Tag heraus, der mit den Personen in Verbindung steht" sagt Mate Sieber, Kreisvorsitzender der Jungen Liberalen.
Es gehe einerseits darum, das individuelle, tragische Schicksal der Opfer herauszuarbeiten und gleichzeitig deren Andenken sichtbar zu machen, so Sieber. Kürzlich putzten die Jungen Liberalen den ersten Stolperstein in Stade: Dieser Stein in der Klaus-Groth-Straße erinnert an Joseph Nathan, der 1941 nach Minsk deportiert und am 28. Juli 1942 ermordet wurde.
Nach Meinung der Jungen Liberalen haben die Stolpersteine gerade auf kommunaler Ebene eine besondere Bedeutung, wenn es um die Erinnerungskultur in unserem Land geht. Die Schicksale der von den Nazis Ermordeten sollen ins Bewusstsein gerückt werden, um daran zu erinnern, welch schreckliche Folgen die NS-Ideologie hatte.
"Unser Ziel ist es, mit dieser Aktion so viele junge Menschen wie möglich zu erreichen", erklärt Sieber. Wer beim Putzen mitmachen will, ist herzlich willkommen. Kontakt: instagram.com/matesieber?igshid=7ziqh5t7kfw
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