Kreissportbund soll selbst entscheiden
Kreis Stade stärkt Sportförderung: Mehr Geld, weniger Bürokratie
Der Landkreis Stade setzt sich seit Jahrzehnten aktiv für die Förderung des Sports ein. Bereits seit 1995 werden Haushaltsmittel bereitgestellt, um Sportvereine zu unterstützen. Zuletzt flossen jährlich 78.200 Euro in die Sportförderung, wovon 69.000 Euro dem Jugendsport und 9.200 Euro dem Behindertensport zugutekommen. Zusätzlich wurden in den vergangenen Jahren insgesamt 150.000 Euro für im Rahmen einer Projektförderung zur Verfügung gestellt. Diese Maßnahme war auf drei Jahre ausgelegt und wurde wegen Corona um ein Jahr verlängert. Sie lief 2023 aus. Nun will der Landkreis die Sportförderung reformieren. Der Kreissportbund soll künftig die Verteilung der Fördergelder übernehmen. Ziel ist es, in diesem Bereich Bürokratie abzubauen.
Kreissportbund soll selbst entscheiden
Im Zuge der Neuausrichtung der Sportförderung ab dem Jahr 2025 soll der Kreissportbund Stade jährlich 110.000 Euro erhalten, um die direkte Förderung der Sportvereine zu übernehmen. Die bisherige Bearbeitung durch die Kreisverwaltung entfällt. Die Fördermittel können sowohl für die klassische Förderung der Vereine als auch für projektbezogene Angebote des Kreissportbundes eingesetzt werden. Dazu zählt u.a. die Beratung über Aus- und Fortbildungsangebote. Indem er die Hoheit über die zugewiesenen Finanzmittel erhält, kann der Kreissportbund selbst entscheiden, welche Schwerpunkte er bei der Förderung setzt und nach welchen Kriterien Vereine unterstützt werden.
Jährlicher Rechenschaftsbericht
Gegenüber dem Landkreis als Geldgeber muss der Kreissportbund dann jedes Jahr Rechenschaft über die Verwendung der Mittel ablegen. Es soll jeweils bis zum 30. Juni ein Bericht erstellt werden, in dem die durchgeführten Aktivitäten und Maßnahmen aufgelistet sind. So will man laut Kreisverwaltung eine "ordnungsgemäße und zweckgebundene Mittelverwendung der Fördergelder" gewährleisten. Man will dem Kreissportbund allerdings die Möglichkeit einräumen, nicht verbrauchte Fördermittel eines Jahres in eine Rücklage zu überführen. Mit dem "Ersparten" sollen im Einzelfall auch größere Ausgaben finanziert werden.
Anerkennung des Ehrenamtes
Ein zentrales Ziel der Neuausrichtung ist laut Landkreis die Anerkennung und Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements. Ehrenamtliche würden eine entscheidende Rolle im Sportbereich spielen, sie organisieren Veranstaltungen, leiten Trainingseinheiten und tragen zur sozialen Integration bei. Angesichts gesellschaftlicher Veränderungen werde es für Vereine jedoch zunehmend schwieriger, freiwillige Helfer zu gewinnen und zu binden, heißt es aus dem Kreishaus.
Über das Thema Sportförderung berät der Ausschuss für Gesundheit, Soziales und Sport auf seiner Sitzung am Donnerstag, 5. September, um 15 Uhr im großen Sitzungssaal des Kreishauses (Am Sande 2 in Stade).
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