Künstler aus dem Kreis mit Kreativ- Protest
Künstlerische Mahnwache
jab. Stade. Die Musik der "Artists for Future" schallt durch die Stader Innenstadt. Jeden Freitag treffen sie sich vor dem Rathaus um fünf nach zwölf, um die Proteste der "Fridays for Future" zu unterstützen. Fünf nach zwölf: eine symbolische Uhrzeit, wie es um die Klimapolitik ihrer Meinung nach bestellt ist.
"Wir wollen die Klimakrise sichtbar machen", so Andrea Breimeier (57) von den "Artists for Future". Daher kommen sie jeden Freitag in die Innenstadt und musizieren gemeinsam für eine bessere Klimapolitik. Jeder, der Lust hat, kann sich dazugesellen. "Es ist eine gelingende Gemeinschaft, dabei kennen sich die meisten gar nicht", meint Andrea Breimeier. Sie seien aber vereint in der Sache und jeder bringe sich ein Stück weit mit ein - sei es in der Gestaltung von Plakaten und Flyern, musikalisch durch ein Instrument oder Gesang oder aber durch bloße Anwesenheit.
Die Idee mit dem blauen Tuch, aus dem nur noch die Köpfe der Demonstranten herausschauen - als Symbol für den steigenden Meeresspiegel - haben Andrea und Dierk (77) Breimeier aus Aachen von der großen Zentraldemo der "Fridays for Future"-Bewegung mitgebracht. Zum zehnten Treffen in Stade haben sich auch genug Menschen zusammengefunden, um die Idee endlich einmal hier vor Ort umzusetzen. Unterstützt werden sie durch den Musiker Erhard Brüning an der Gitarre, der ein Lied nach dem anderen anstimmt und zusätzlich die Aufmerksamkeit auf die Protestaktion zieht. Abschließend stimmen auch die übrigen Künstler zu einem gemeinsamen Lied mit ein.
Die Blicke der Passanten sprechen für sich, so Michael Quelle, der die Aktionen sowohl der "Fridays for Future"- als auch der "Artists for Future"-Bewegung so gut es geht unterstützt. Die einen stehen dem Thema offen gegenüber und schauen wohlwollend auf die Protestaktion, die anderen reagieren - auch auf das Verteilen der selbstgestalteten Flugblätter - abweisend.
Dennoch machen die Künstler weiter - und das so lange, bis die Politiker ihre Klimapolitik ändern. "Wir wollen der nächsten Generation eine Welt hinterlassen, die lebbar ist", so Erhard Brüning. Damit es irgendwann eben nicht fünf nach zwölf für die Menschheit ist.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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