Gewerkschaft rief zu Warnstreik auf
Landes-Beschäftigte demonstrierten in Stade für mehr Geld
Protestmarsch durch Stade: Am heutigen Mittwoch zogen rund 150 Beschäftigte von Landesbetrieben durch die Stader Altstadt, um auf die Personalnot beim Land aufmerksam zu machen und den Forderungen der Gewerkschaft ver.di nach einer Anhebung der Tariflöhne Nachdruck zu verleihen. Die Kundgebung fand im Rahmen eines bundesweiten Warnstreiks statt. Anlass sind die aktuellen Tarifverhandlungen mit den Ländern. In Stade gingen Mitarbeiter von Niedersachsen Ports, des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), der Landes-Straßenmeisterei sowie des Katasteramtes auf die Straße - unterstützt von Beschäftigten von Falck Fire Service, die derzeit für einen Haustarifvertrag in ihrem Unternehmen kämpfen.
"Tagtäglich hören wir, dass wir so wichtig sind und dass man so schwer neue Kollegen findet. Doch in den Verhandlungen war bis heute nichts zu spüren von dieser Wertschätzung. Stattdessen verhandeln die Arbeitgeber wie ein Kleinkind: Ich will nicht! Ich kann nicht! Ich weiß nicht, wovon du sprichst!" sagt Thilo Hoeland. Der Mitarbeiter beim NLWKN Stade ist Mitglied der Bundestarifkommission für den Tarifvertrag der Länder.
Unternehmen verweigert Haustarifvertrag
Auch die Beschäftigten der Falck Fire Service, die ihren Arbeitgeber zum Abschluss einen Haustarifvertrags aufgefordert haben, sind unzufrieden. Ihr Arbeitgeber verweigert sich der Aufnahme von Verhandlungen bisher komplett und droht stattdessen mit einer Aufgabe des Standorts Stade. Falck stellt bei Airbus die Werksfeuerwehr. Von den Drohungen der Falck-Firmenleitung lasse man sich aber nicht beeindrucken, so Gewerkschaftssekretär Nils Wolpmann: „Gute Arbeit erfordert auch gute Arbeitsbedingungen. Wir fordern Falck auf, von seiner tariffeindlichen Haltung abzurücken und mit uns gemeinsam die Grundlage für eine gute Zukunft der Werkfeuerwehr zu schaffen.“ Die Falck-Feuerwehrleute erhalten derzeit einen Stundenlohn von knapp über 14 Euro und damit gerade mal die Hälfte von dem, was den Beschäftigten der Airbus-eigenen Werksfeuerwehr nach IG Metall-Tarifvertrag zusteht.
ver.di fordert in den laufenden Verhandlungen der Länder eine Erhöhung der Tabellenentgelte der Beschäftigten um 10,5 Prozent – mindestens aber um 500 Euro monatlich. Die Entgelte für Auszubildende, Studierende und Praktikanten sollen um mindestens 200 Euro im Monat steigen. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 7. und 8. Dezember geplant. Bislang hat die Arbeitgeberseite, die Tarifkommission der Länder (TdL), kein Angebot vorgelegt. "Die Kollegen sind zu Recht sauer auf die Haltung der TdL und haben dies heute in Stade deutlich gemacht“, sagt die Stader Gewerkschaftssekretärin Jana Mehl.
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