Kommunen sollen Kinderrechte schützen
Landkreis Stade strebt Titel "kinderfreundliche Kommune" an
Der Landkreis Stade möchte "kinderfreundliche Kommune" werden und strebt an, jetzt mit dem gleichnamigen Siegel ausgezeichnet zu werden. Der Kreis-Schulausschuss sprach sich kürzlich dafür aus, sich im Rahmen einer Pilotstudie über den Zeitraum von fünf Jahren mit jährlichen Kosten in Höhe von 20.000 Euro am Programm des Vereins „Kinderfreundliche Kommune“ zu beteiligen. Das letzte Wort hat der Kreistag.
Der Verein ist Partner von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk und vergibt in deren Auftrag das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“. Die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen wurde im Jahr 1992 von Deutschland ratifiziert und hat seitdem Gesetzesrang. Die Bundesrepublik hat sich verpflichtet, die Rechte von Kindern zu schützen, alle Personen unter 18 Jahren als Kinder gelten. Seit der Ratifizierung müssen gerade Kommunen und den kommunalen Verwaltungen Kinderrechte berücksichtigen.
Kinderrechte werden oft vernachlässigt
Dass den Interessen und Rechten der Kinder in Abwägungsprozessen nicht immer Vorrang eingeräumt wird, zeigen Beispiele wie die Einrichtung von Tempo-30-Zonen, die Beteiligung bei der Gestaltung von Spielflächen oder in jüngerer Vergangenheit die Corona-bedingte Schließung von Schulen und Kindertageseinrichtungen. Die Teilnahme am Aktionsprogramm „Kinderfreundliche Kommune“ ergänzt ganz praktisch die koordinierenden Aufgaben des Bildungsbüros beim Landkreis Stade.
Kommunen, die sich für Kinder und ihre Rechte starkmachen und aktiv einsetzen, tragen nicht nur aktiv zum Kinderschutz bei und setzen geltendes Recht um. Sie setzen auch ein besonderes Zeichen: Die zukünftige Generation ist ihnen wichtig, sie treten für Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit ein und können diese Haltung auch nach außen kommunizieren. So wird ein attraktiver Standortvorteil aus dem Vorhaben. Die Hansestadt Buxtehude plant, dem Programm ebenfalls beizutreten.
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