Ausgleich für gestiegene Betriebskosten
Landkreis Stade will Bürgerbusse bezuschussen
Der Landkreis Stade wird den Betrieb der von Vereinen getragenen Bürgerbusse unterstützen. Dafür sprach sich der Kreistags-Ausschuss für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Tourismus einstimmig aus. Durch das Deutschlandticket fehlen den Vereinen nämlich die Gelder aus dem Fahrkartenverkauf.
Die Bürgerbusse schließen Lücken im Netz des öffentlichen Personennahverkehrs. „Die Mitglieder der Bürgerbusvereine leisten ehrenamtliche, engagierte und zuverlässige Arbeit“, heißt es anerkennend aus dem Kreishaus. In den Samtgemeinden Oldendorf-Himmelpforten, Harsefeld, Horneburg und Apensen sind Bürgerbus-Vereine aktiv. In der Samtgemeinde Fredenbeck musste der Bürgerbus-Verein seine Aktivitäten einstellen, weil sich nicht genügend Fahrer fanden. Die Bürgerbusvereine finanzieren sich überwiegend durch Sponsoren und Fahrgeldeinnahmen. Der Erwerb der Fahrzeuge wird über die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) und den Landkreis gefördert.
Deutschlandticket gilt auch in den Bürgerbussen
Weil das im Mai 2023 eingeführte Deutschlandticket auch in den Bürgerbussen gilt, fehlen den Vereinen die Einnahmen durch den Fahrkartenverkauf – und das bei steigenden Fahrgastzahlen. Außerdem sind deutlich höhere Betriebskosten angefallen– u.a. wegen der gestiegenen Treibstoffpreise. Die Bürgerbus-Vereine hatten sich hilfesuchend an Landrat Kai Seefried gewandt. Die fehlenden Einnahmen aus dem Fahrkartenverkauf werden nun über eine sogenannte Billigkeitsregelung von Bund und Land übernommen. Die gestiegenen Betriebskosten blieben jedoch an den Vereinen hängen.
Deshalb sollen ab 2024 pro Jahr insgesamt 8.000 Euro als Unterstützung vom Landkreis an die Vereine gezahlt werden. Um eine möglichst einfache Abrechnung zu gewährleisten, wird die Summe anteilig nach den Fahrgastzahlen auf die Vereine aufgeteilt. „Die beabsichtigte Förderung ist verbunden mit der Erwartung an die Samtgemeinden Apensen, Harsefeld, Horneburg und Oldendorf-Himmelpforten, dass die Bürgerbusvereine von dort eine gleichgelagerte Unterstützung erhalten“, heißt es in der Vorlage der Kreisverwaltung.
Seitens der Vereine wird diese Lösung positiv bewertet, Reaktionen aus den Rathäusern stehen noch aus. Die Zustimmung von Kreisausschuss und Kreistag gilt nach dem einstimmigen Votum im Fachausschuss als sicher.
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