Erstmals seit zehn Jahren steigenbdie Gebühren
Müllabfuhr im Kreis Stade wird teurer
jd. Stade. Fast 6 Millionen Euro hat der Landkreis Stade im vergangenen Jahr dafür bezahlt, damit sich unser Müll in Rauch auflöst. Diese Summe floss an die Stadtreinigung Hamburg für die Abfallbeseitigung in der Müllverbrennungsanlage "Rugenberger Damm". Dort wurden vor allem Hausmüll (Kosten: 4,2 Mio. Euro), aber auch Siedlungsabfälle (Kosten: 1,1 Mio. Euro) sowie Sperrmüll (Kosten: 0,5 Mio. Euro) verbrannt. Seit April 2019 läuft ein neuer Vertrag für die Müllverbrennung - mit günstigeren Konditionen: 2020 werden für die Müllverbrennung nur noch 3,8 Mio. Euro einkalkuliert. Man könnte meinen, dass damit auch die Abfallgebühren erheblich sinken. Das Gegenteil ist aber der Fall, da die Kosten für die eigentliche Müllabfuhr deutlich steigen. Die Leerung der Mülltonnen wird ab dem 1. Januar 2020 daher rund 28 Prozent teurer.
Nach der Kalkulation des Landkreises für 2020 werden die Gesamtkosten der Abfallbeseitigung bei 18,45 Mio. Euro liegen. Davon entfallen 5,63 Mio. Euro auf den Hausmüll, 1,6 Mio. Euro auf den Sperrmüll und 1,93 Mio. Euro auf den Bioabfall. Aus dieser Gesamtkalkulation ergibt sich dann die Berechnung der künftigen Müllgebühren.
Zwar sinken die Grundgebühren um rund 7 Euro pro Jahr, doch unterm Strich kostet die Müllentsorgung mehr. So sind nach der neuen Gebührensatzung, die noch vom Kreistag beschlossen werden muss, für eine 60-Liter-Tonne - das ist die Mindestgröße bei einer vierköpfigen Familie - statt 101,16 Euro künftig 115,08 Euro fällig (bei 14-täglicher Abfuhr). Beim gleichen Abfuhr-Rhythmus sind bei 80-Liter-Behältern 2020 147,36 Euro (bisher 126,36 Euro) zu zahlen.
Damit steigen seit langer Zeit wieder die Müllgebühren. In den vergangenen Jahren waren sie gesunken. Allerdings liegen die Gebühren noch unter dem Niveau vor zehn Jahren. 2010 lag der Preis rund 25 Prozent über dem für 2020 geplanten Satz. Auch für die Biotonne wird mehr berechnet. Allerdings fällt die Erhöhung mit knapp vier Prozent moderater aus.
Bei den Hauseigentümern landet jedes Jahr ein neuer Gebührenbescheid. Das liegt daran, dass der Landkreis gehalten ist, jedes Jahr eine Neukalkulation der Abfallgebühren vorzunehmen. Diese wird auf Basis der Ergebnisse aus den Vorjahren und der zu erwartenden Kosten berechnet. Die Einnahmen aus den Gebühren dürfen nur zur Deckung der Kosten für Abfallbewirtschaftung verwendet werden, eine Übertragung auf andere Haushaltsposten ist unzulässig. Mit den neuen Gebühren bewegt sich der Landkreis Stade im Vergleich mit den Nachbarlandkreisen eher im oberen Bereich. Zieht man für den Vergleich die monatliche Gebühr für eine 40-Liter-Tonne plus Grundgebühr heran - sie beträgt 9,59 Euro-, so ist nur der Kreis Harburg mit 9,68 Euro teurer.
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