Neubau für Realschule Camper Höhe
bc. Stade. Es ist zeitlich wohl die längste Baustelle in der Hansestadt Stade. Seit 2009 zieht sich die Sanierung der Realschule Camper Höhe nun schon hin. Eine ganze Schülergeneration hat ihre Schulzeit auf einer Baustelle verbracht. Jetzt drückt die Stadt aufs Gas und krempelt dabei kürzlich vorgestellte Planungen um.
Nicht nur die laufende Sanierung soll so schnell wie möglich abgeschlossen werden, die Schule soll im Zuge der geplanten Umstellung auf den Ganztagsbetrieb auch zwölf neue Klassenräume in einem Neubau erhalten. Die Arbeiten sollen laut Dirk Kraska noch in diesem Sommer beginnen. Ein hehres Ziel, gibt der Erste Stadtrat zu. Etwa 3,5 Millionen Euro veranschlagt die Stadt für den Neubau. Über alle Parteigrenzen hinweg signalisierten die Mitglieder des Schulausschusses am Donnerstag grünes Licht. In einer Sondersitzung am 14. Februar wollen sie eine Entscheidung fällen.
Wie berichtet, war eigentlich geplant, den sogenannten C-Trakt der Schule (zum Exerzierplatz) zu sanieren, sofern die Pestalozzi-Grundschule in die Räumlichkeiten der Hauptschule Thuner Straße umgezogen ist. Dazu müsste jedoch zunächst die neue Sekundar-I-Schule fertig sein. Erst dann könnte die Hauptschule umziehen und die Pestalozzi-Schule vorübergehend zu einer Außenstelle der Realschule werden.
Bis es soweit ist, werden aber noch Jahre ins Land ziehen. Solange wäre die Realschule eine unvollendete Baustelle. Unzumutbar, finden Politik und Verwaltung. Daher favorisiert die Stadt jetzt in Zusammenarbeit mit einer Arbeitsgruppe aus Schulleitung und Elternschaft eine alternative Lösung.
Dort, wo früher die maroden Pavillons standen, die jüngst abgerissen wurden, soll ein zweigeschossiger, separater Neubau mit zwölf allgemeinen Unterrichtsräumen und einem Mehrzweckraum entstehen. Ist der Bau fertig, ziehen dort die Schüler ein und der C-Trakt kann auf Vordermann gebracht und gleichzeitig für die geplante Ganztagsschule fit gemacht werden. Das heißt: Die Schule braucht neben zusätzlichen Betreuungsräumen auch noch eine Mensa. CDU-Ratsherr und Realschulrektor Volker von Loh: „Wir haben jetzt die einmalige Chance, die Ganztagsschule vorzubereiten.“
Parallel wird von Loh mit seinem Team an einem pädagogischen Konzept für die Ganztagsschule arbeiten, deren Einführung rechtliche Voraussetzung dafür ist, dass die Schule auf vier Klassen pro Jahrgang begrenzt werden kann. Derzeit sind es noch fünf Klassen. Rund 770 Schüler gehen aktuell zur Camper Höhe.
"Menschen machen Fehler"
Warum dauert die Sanierung einer Stader Schule sehr wahrscheinlich mehr als ein ganzes Jahrzehnt? Der Erste Stadtrat Dirk Kraska gibt Fehler zu - allerdings ohne konkret zu werden. „Wo Menschen arbeiten, werden Fehler gemacht“, so Kraska. Hinzu kämen die Schwierigkeiten bei einer Schulsanierung, da bestimmte Arbeiten nur in den Ferien möglich seien. Wenn dann in den Zeiten keine Handwerker zur Verfügung stünden, dauere es noch länger. Kraska: „Manchmal muss man sogar bis zu den nächsten Sommerferien warten.“ Das komplizierte Vergaberecht sorge ebenfalls für Verzögerungen, genauso wie schlechte Handwerker-Leistungen. In einem Fall, so Kraska, sei eine Firma insolvent gegangen, die unsauber gearbeitet habe. Die Fassaden-Sanierung musste neu ausgeschrieben werden.
Redakteur:Björn Carstens aus Buxtehude |
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