Kreis-Dezernentin wechselt nach NRW
Nicole Streitz verlässt den Landkreis Stade
Eine der wichtigsten Personen in der Kreishaus-Führungsriege um Landrat Kai Seefried (CDU) wird den Landkreis Stade verlassen: Ordnungs-Dezernentin Nicole Streitz geht nach Nordrhein-Westfalen, um sich dort einer neuen beruflichen Herausforderung zu stellen - ebenfalls auf Kreisebene. In Stade war sie für die Bereiche Recht, Ordnung, Ausländerfragen, Straßenverkehr, Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung zuständig. Auf ihrem neuen Posten erwarten sie ähnliche Aufgaben.
"Ich bin gekommen, um zu bleiben", erklärte Streitz damals gegenüber dem WOCHENBLATT, nachdem sie im Dezember 2012 ihren Dienst im Stader Kreishaus angetreten hatte. Nach zehn Jahren geht sie nun doch. Streitz wechselt von der Elbe an die Weser: Der Kreistag des nordrhein-westfälischen Kreises Minden-Lübbecke hat die 47-Jährige am gestrigen Montag (31. Oktober) einstimmig zur Kreisdirektorin gewählt. Diese Position ist mit der eines Ersten Kreisrates in Niedersachsen vergleichbar, aber mit zusätzlichen Kompetenzen ausgestattet. Streitz ist damit künftig die Nummer zwei in der Mindener Kreisverwaltung, wobei der Landrats-Posten dort derzeit vakant ist.
Ihr neues Amt wird Streitz am 1. April 2023 antreten. Sie ist für acht Jahre gewählt. Der Kreis Minden-Lübbecke hatte das Headhunter-Unternehmen "zfm - Zentrum für Management- und Personalberatung" mit der Suche nach geeigneten Kandidaten für diese Führungsposition beauftragt. Streitz kam in die engere Auswahl und setzte sich gegen sechs männliche Konkurrenten durch. Laut zfm war sie die einzige Person im Kreis der Bewerber, die alle Kriterien hinsichtlich der beruflichen Anforderungen an diese Position erfüllen konnte. Keiner der Mitbewerber verfügte über eine entsprechende Führungserfahrung wie Streitz.
"Ich entscheide mich in keiner Weise gegen den Landkreis Stade", betont Streitz. "Vielmehr hat mit der Stelle in Minden unerwartet eine hochspannende neue berufliche Herausforderung meinen Weg gekreuzt." Diese Chance habe sie sich tatsächlich nicht entgehen lassen können.
Im Landkreis Stade engagierte sich Streitz insbesondere für die Belange der Feuerwehr und des Rettungswesens. Am Herzen lag ihr auch der Katastrophenschutz. Im vergangenen Jahr stand sie in der Kritik wegen der unhaltbaren Zustände in der Zulassungs- und Führerscheinstelle - beides Dienststellen, die zu ihrem Dezernat gehören. Mit einer Umstrukturierung der Ämter und dank einer personellen Aufstockung gelang es ihr, die Missstände weitgehend zu beseitigen. Streitz organisierte auch den Aufbau und den Betrieb des Stader Impfzentrums und bewies bei der Flüchtlingswelle 2015/16 ihre Qualitäten als Krisenmanagerin.
Landrat Kai Seefried bedauert den Weggang. "Ich schätze Nicole Streitz persönlich wie fachlich sehr und wünsche ihr für die neue berufliche Herausforderung alles Gute." Seefried hat angekündigt, "schnellstmöglich eine Ausschreibung der Leitungsposition für das Dezernat III auf den Weg zu bringen, um die Nachfolge zeitnah zu regeln".
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.