Bundestagswahl im Februar
Nur Platz 28 auf der Landesliste für SPD-Politikerin Frauke Langen
Das dürfte knapp werden für Frauke Langen: Die SPD-Direktkandidatin für den Wahlkreis Stade I / Rotenburg II bei der Bundestagswahl am 23. Februar ist bei der Aufstellung der niedersächsischen Landesliste auf einem Platz im Mittelfeld gelandet. Ihr Chancen, bei einer Niederlage im Wahlkreis über die Landesliste in den Bundestag einzuziehen, sind daher äußerst gering.
Wenig aussichtsreicher Listenplatz
Bei der Landesvertreterversammlung der Niedersachsen-SPD in Hannover erzielte Langen mit dem Listenplatz 28 die drittschlechteste Platzierung aller niedersächsischen Direktkandidaten. Bei der Wahl 2021 kamen nur vier SPD-Parlamentarier über die Landesliste in den Bundestag. Zwar griff damals die Liste bis zum Platz 24, doch bei der Wahl vor dreieinhalb Jahren errangen auch außergewöhnlich viele SPD-Politiker in Niedersachsen ein Direktmandat. Angesichts der derzeitigen politischen Stimmungslage ist nicht davon auszugehen, dass sich eine Situation wie 2021 wiederholt. Das heißt: Die Harsefelder SPD-Frau, die auch dem Stader Kreistag angehört, muss ganz auf den Wahlkampf vor Ort setzen, um über das Direktmandat einen Bundestagssitz zu erringen.
Erstmals seit 16 Jahren kandidieren zwei Frauen
Ihre direkte Konkurrentin, die CDU-Politikerin Vanessa-Kim Zobel aus Bremervörde, hat es da ein wenig komfortabler: Sie steht auf Platz 15 der Landesliste ihrer Partei. Inwieweit dieser Listenplatz aber eine Garantie für ein Ticket nach Berlin ist, kann ebenfalls nur schwer eingeschätzt werden. Beide Bewerberinnen um ein Bundestagsmandat müssen sich also ins Zeug legen. Denn nur ein Sieg im Wahlkreis sichert den Sitz im Bundestag - wobei es hier auch noch ein großes Aber gibt. Denn nach der Änderung des Wahlrechts durch die ehemalige Ampel-Koalition kann es passieren, dass die gewählten Direktabgeordneten mit den geringsten Stimmenanteilen je nach politischer Konstellation gar nicht ihr Bundestagsmandat wahrnehmen dürfen. Es kommt also nicht nur darauf an, mehr Stimmen als die Konkurrenz zu holen, sondern möglichst viele Stimmen auf sich zu vereinigen.
Erstmals seit 16 Jahren wird bei CDU und SPD das Rennen um das Direktmandat im Wahlkreis Stade I / Rotenburg II wieder von zwei Frauen ausgetragen. Bei den vergangenen drei Bundestagswahlen traten aus den beiden großen Parteien jeweils zwei Männer gegeneinander an. Einen Wahlkampf unter Frauen gab es in diesem Wahlkreis zuletzt bei der Bundestagswahl 2009: Damals unterlag die SPD-Politikerin Margrit Wetzel deutlich mit einem Abstand von mehr als zehn Prozentpunkten Martina Krogmann von der CDU.
Keine sicheren Listenplätze
Von einer Top-Platzierung auf der Landesliste kann auch bei Langens Parteigenosse Daniel Schneider nicht die Rede sein. Der SPD-Politiker aus dem Landkreis Cuxhaven hatte 2021 dem CDU-Platzhirsch Enak Ferlemann den Wahlkreis Cuxhaven / Stade II abgejagt. Schneider wurde bei der Aufstellungsversammlung der Landes-SPD auf Rang 17 der Landesliste gesetzt. Statt Ferlemann tritt jetzt Christoph Frauenpreiß aus Cuxhaven-Altenbruch gegen Schneider an, um den Wahlkreis für die Union zurückzuholen. Auch Frauenpreiß ist nicht über die Landesliste seiner Partei abgesichert: Sein Listenplatz 20 verspricht wenig Aussicht auf Erfolg.
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