Wird abgeschafft: Eine Stunde gratis parken
Parkgebühren: "Stade aktuell" zeigt sich gesprächsbereit
Eine Stunde frei parken: Das wird es in den Stader Parkhäusern wohl mit Beginn des kommenden Jahres nicht mehr geben. Die kostenlosen ersten 60 Minuten sollen abgeschafft werden. Diese Empfehlung hat die aus Vertretern von Verwaltung und Politik bestehende Arbeitsgruppe Parkraumbewirtschaftung abgegeben (das WOCHENBLATT berichtete darüber hier). Es ist derzeit davon auszugehen, dass der Stader Rat diesem Vorschlag folgt und auf seiner Sitzung im Dezember einen entsprechenden Beschluss fasst. Die Kaufleute in der Stader Innenstadt müssten dann einen finanziellen Beitrag leisten, wenn sie für ihre Kunden die Gratis-Stunde beim Parken beibehalten wollen. Überlegungen gibt es dazu bereits.
Die geplante Neuregelung der Parkgebühren sieht laut Stadtrat Carsten Brokelmann vor, dass die Tarife für Parkhäuser denen für das Freiluft-Parken in der Stader Altstadt angepasst werden. Das würde bedeuten, dass zumindest die Brötchentaste erhalten bleibt (15 Minuten gratis parken). Erst Mitte 2021 waren die Gebühren für das Parken entlang der Straßen in City erhöht worden, um mehr Autofahrer in das wenig frequentierte Parkhaus Wallstraße zu locken. Das klappte nicht. Trotz günstigerer Tarife herrschte im Parkhaus Wallstraße oft gähnende Leere.
Zumindest für die Kunden des Rewe-Marktes im benachbarten Einkaufszentrum "Neuer Pferdemarkt" wird sich wohl nicht viel ändern. Sie werden weiterhin ihr Auto für eine Stunde kostenlos im Parkhaus Wallstraße abstellen können. Allerdings müssen sie dafür künftig einen Mindesteinkauf von 10 Euro tätigen.
Eine ähnliche Regelung ist jetzt bei "Stade aktuell" im Gespräch. Die Interessengemeinschaft der Stader Geschäftsleute hatte vor ein paar Tagen auf Nachfrage mitgeteilt, in dieser Woche eine Stellungnahme abzugeben. Diese erhielt das WOCHENBLATT jetzt nach Redaktionsschluss für die Mittwochsausgabe.
Man zeige Verständnis für die Absicht der Stadt, das einstündige Gratis-Parken zu streichen, heißt es in der Erklärung von "Stade aktuell". Dennoch: Der Einzelhandel stehe vor großen Problemen, bisher wegen Corona, jetzt wegen der Energiekrise und der Inflation. Diese Stunde kostenfreies Parken habe man bisher als "Wirtschaftsförderung für den Einzelhandel in der Innenstadt" betrachtet. Sie sei ein wichtiger Wettbewerbsvorteil für Handel, Gewerbe und Dienstleister in der Hansestadt. Das solle der Rat beachten, wenn er ein neues Parkkonzept beschließt.
Der Vorstand von "Stade aktuell" signalisiere jedenfalls Gesprächsbereitschaft, wenn es darum gehe, beim Parken ein Rabattierungssystem einzuführen, um Kunden bei den Parkkosten zu unterstützen, so die Erklärung. "Die Regelung, die für REWE-Kunden im 'Neuen Pferdemarkt' gelten soll, wird unterstützt. Dass sich der Handel an einem Ticketsystem beteiligt, das zur Kundenbindung beiträgt, wird befürwortet", teilt "Stade aktuell" mit. Wichtig sei aber: Eine solche Regelung müsse für alle Geschäfte gelten.
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