ÖPNV und HVV
S-Bahn-Ring in Hamburg: Warum Politiker aus der Region für die Idee werben
(ts). Mit ihrem Vorschlag eines S-Bahn-Rings in Hamburg haben sich der Bundestagsabgeordnete Metin Hakverdi (SPD) und der Verkehrsplaner Frank Wiesner (SPD Harburg) in der Freien und Hansestadt bis in den Senat hinein Gehör verschafft. Der niedersächsischen Landesregierung dagegen ist das Konzept nicht bekannt. Das antwortete das Verkehrsministerium in Hannover auf eine Anfrage der niedersächsischen CDU-Landtagsabgeordneten Heiner Schönecke, André Wiese und Helmut Dammann-Tamke.
Die Fertigstellung eines S-Bahn-Rings würde nach Einschätzung der niedersächsischen Landesregierung Jahrzehnte dauern. Weil die Idee ausschließlich auf Hamburger Stadtgebiet angelegt sei, sind niedersächsische Behörden nicht damit beschäftigt.
Berufspendler aus Niedersachsen würden von einem S-Bahn-Ring enorm profitieren. Davon jedenfalls sind die Landtagsabgeordneten Schönecke aus Elstorf, Wiese aus Winsen und Dammann-Tamke aus Harsefeld überzeugt. Anders als die Landesregierung heute halten sie die Idee für keine Utopie. "Wenn wir in 20 Jahren den S-Bahn-Ring haben wollen, müssen wir jetzt dafür streiten", sagt Heiner Schönecke. Obwohl zigtausende Arbeitnehmer aus Niedersachsen betroffen seien, seien die Verkehrsprobleme im öffentlichen Schienenpersonennahverkehr im Hamburger Süden in der Landeshauptstadt Hannover kaum bekannt. "Wir bleiben deshalb am Ball und legen immer wieder den Fokus darauf, damit die Probleme im Norden Niedersachsens in der Landeshauptstadt wahrgenommen werden", begründet Schönecke die Anfrage zum S-Bahn-Ring.
Vor der Coronavirus-Pandemie sind mehr als 160.000 Fahrgäste mit S- und Regionalbahnen über die Süderelbe gefahren, etwa 70 Prozent davon mit den S-Bahnen. Berufspendler aus dem niedersächsischen Umland saßen oft in überfüllten Zügen.
Die Idee des S-Bahn-Rings soll die Verkehrsprobleme im Hamburger Süden lösen und den Hamburger Hauptbahnhof entlasten. Der Ring sieht einen Tunnel unter der Elbe von Waltershof nach Altona vor. Eine zusätzliche Linie mit Haltestellen im Hamburger Hafen (Waltershof, Eurogate), in dem viele Menschen aus Niedersachsen beschäftigt sind, würde entstehen. Die Hamburger Wirtschaftsbehörde hält die Kosten für zu hoch. Sie stünden in keinem angemessenen Verhältnis zu der erwarteten Nachfrage.
Heiner Schönecke rät zu einem langen Atem: "Wir haben beinahe 40 Jahre gebraucht, um die S-Bahn bis nach Stade zu bekommen." Zähes Ringen um günstigere Tarife (ts). Die Tarifstruktur im Hamburger Verkehrsverbund (HVV) ist seit Jahren ein Ärgernis in den Städten Buchholz, Winsen und Buxtehude. Grund: An ihren Bahnhöfen gilt ein höherer Tarif als an den benachbarten Haltestellen Klecken, Ashausen und Neu Wulmstorf. Die drei Städte versuchen, in eine günstigere Tarifzone eingestuft zu werden - bisher vergeblich. Mindereinnahmen müssten die Länder Niedersachsen und Hamburg ausgleichen - ihnen fehlt aber bislang die Bereitschaft dazu.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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