Linke fordern Stadt zum Handeln auf
Schottergärten - auch in Stade ein Ärgernis?
Grauer Schotter statt sattem Grün, tote Steine statt lebendiger Artenvielfalt: Schottergärten sind praktisch, aber eben nicht naturnah. Die Stader Linken möchten diese tristen Vorgartenflächen aus dem Stadtbild verbannen. Sie wollen erreichen, dass seitens der Verwaltung etwas gegen diese "nicht rechtmäßigen Versiegelungsflächen" auf privaten Grundstücken unternommen wird. Rückenwind erhoffen sich die Linken vom jüngsten Urteil des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg, wonach Behörden gegen solche "Steinwüsten" vorgehen und deren komplette Beseitigung anordnen dürfen (lesen Sie den Artikel hier online im WOCHENBLATT).
Die Stader Linken verweisen darauf, dass Schottergärten laut niedersächsischer Bauordnung bereits seit mehr als zehn Jahren verboten seien. Dennoch würden es immer mehr werden. Die Linken zählen gleich mehrere Gründe auf, warum solche Gärten aus ökologischer Sicht schädlich sind. So könne Regenwasser nicht versickern, Feuchtigkeit nicht verdunsten, was den Hitzeeffekt in heißen Sommern verstärke, und auch die Artenvielfalt werde reduziert.
Die Linken regen ein dreistufiges Verfahren an, um diesem "offenkundigen Missstand" entgegenzutreten. So sollten in einem ersten Schritt Mitarbeiter der Bauverwaltung, des Ordnungsamtes sowie der städtischen Betriebe KBS und GWS auffällige Grundstücke formlos am die Verwaltung melden. Danach sollen die betroffenen Grundstückseigentümer angeschrieben und auf den nicht ordnungsgemäßen Zustand des (Vor-)Gartens hingewiesen werden. Ihnen soll eine Frist für die Wiederherstellung einer Grünfläche gesetzt werden. Dabei erhalten sie Tipps, wie man einen Garten pflegeleicht, aber dennoch ökologisch gestaltet.
Als dritter Schritt und in letzter Konsequenz sollte ein Bußgeldverfahren eingeleitet werden - für den Fall, dass jemand sich nach zwei Jahren noch nicht darum gekümmert hat, seinen Schottergarten umzugestalten.
"Mit dieser Vorgangsweise sollte es möglich sein, innerhalb von ca. zwei Jahren einen rechtlich korrekten und ökologischen sinnvollen Zustand dieser Flächen wiederherzustellen", meinen die Linken.
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