Schutzplankenprogramm für eine Million Euro im Kreis Stade
Mehr Sicherheit an der Bundesstraße B74 / Neue Technik am Straßenrand
tp. Landkreis Stade. Ein berühmter Schlager heißt "Mein Freund der Baum": Doch gerade bei Nässe, Glätte und Dunkelheit können die schönen grünen Riesen zum Todfeind des Autofahrers werden. Im Rahmen eines mit viel öffentlichem Geld geförderten Programmes lassen die Verkehrsbehörden jetzt überregional Schutzplanken als Aufprallschutz an Bundesstraßen errichten.
Im Landkreis Stade wird derzeit die unfallträchtige Bundesstraße B74 auf der Pendlerstrecke Stade-Bremervörde sicherer gemacht. Erst im vergangenen Jahres kam dort bei einem tragischen Unfall in den frühen Morgenstunden des 26. September ein Autofahrer (33) in der Gemarkung Schwingerbaum ums Leben.
Insgesamt investiert der regionale Geschäftsbereich Stade mit den Landkreisen Stade, Cuxhaven und Teilen der Kreise Rotenburg (Wümme) und Osterholz im Jahr 2018 rund eine Million Euro in den Bau neuer Schutzplanken. Auf der Srecke B74 zwischen Heinbockel-Hagenah und Bremervörde Elm werden an ausgewählten Abschnitten für 390.000 Euro Schutzplanken aufgestellt. Auf der B74-Strecke Hagenah-Stade beträgt das Bauvolumen 370.000 Euro.
In dem seit 2017 laufenden bundesweiten Nachrüstprogramm "Schutzplanken auf Bundesstraßen" werden bis zum Jahr 2021 die Schutzvorrichtungen an gefährlichen Strecken mit einem Abstand der Bäume von weniger als 4,50 Meter zur Fahrbahn errichtet bzw. mit neuer Technik nachgerüstet, wenn die Anlagen aufgrund neuerer Erkenntnisse aus der Unfallforschung nicht mehr zulässig sind. Laut dem Stader Straßenbehörden-Chef Hans-Jürgen Haase bestehen z.B. die Metallpfosten der modernen Planken aus einem flexibleren Material, sodass Motorradfahrer bei einem Aufprall ein niedrigeres Verletzungsrisiko haben.
Die neuen Pfeiler und Schienen werden in ihrem Aufbau den örtlichen Gegebenheiten angepasst, etwa um natürliche Hindernisse wie Baumwurzeln herumgebaut. Teilweise werden Einzelbäume mit einer eigenen Schutzplanke abgeschirmt. An Einmündungen der Bundesstraße in Feldwege oder Gemeindestraßen verlaufen die Leitplanken in einer Rundung und münden in das Erdreich.
Geplant ist im Jahr 2021 das Aufstellen weiterer Schutzplanken an der B73 zwischen Hechthausen-Bornberg (Landkreis Cuxhaven) und Stade-Haddorf für 270.000 Euro sowie an der B495 zwischen Altendorf (Kreis Cuxhaven) und Wischhafen in Nordkehdingen. Dort beträgt das Bauvolumen ebenfalls 270.000 Euro.
Die Gesamtlänge der nachzurüstenden Schutzeinrichtungen an Bundesstraßen beträgt im Geschäftsbereich Stade ca. 57 Kilometer. Die Gesamtinvestition liegt bei ca. 2,77 Millionen Euro.
Die zu schützenden Stellen am Straßenrand wurden in Zusammenarbeit der Landesstraßenbaubehörde, des Landkreises Stade und der Polizei mit der Unfallkommission ermittelt.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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