Menschen aus mehr als 30 Herkunftsländern
So viele Flüchtlinge sind in Stade untergebracht
Geflüchtete, die in Turnhallen untergebracht werden: Das gab es schon während der Flüchtlingswelle 2015/16 - und einige Kommunen müssen jetzt auch wieder ihre Sportstätten als Notunterkünfte herrichten. Auch in Stade stand im Stadtteil Ottenbeck die "Sporthalle 76" bereit - für den Notfall, wenn es für Kriegsvertriebene aus der Ukraine keinen anderen Wohnraum mehr gegeben hätte. Doch der Zustrom von Ukrainern ließ in den letzten Wochen deutlich nach. Die Hansestadt kann derzeit recht entspannt sein, was die Unterbringung von Flüchtlingen anbelangt. Es sind aktuell ausreichend Kapazitäten vorhanden - und es werden zusätzliche geschaffen.
So steht die neu geschaffene Container-Wohnanlage neben der Haddorfer Grundschule noch komplett leer. Sie ist als Ersatz für die "Sporthalle 76" gedacht, die wieder dem Vereins- und Schulsport zur Verfügung gestellt wurde. In den Haddorfer Wohncontainern ist Platz für 80 Personen - genauso wie in dem Container-Quartier auf dem Gelände der alten Mosterei an der Altländer Straße. Dort wohnen derzeit rund 20 Flüchtlinge.
Großunterkunft für Menschen aus der Ukraine
Entlastung hinsichtlich der Unterbringungssituation für Flüchtlinge hat auch das ehemalige Kreis-Jugendamt gebracht. Das frühere Verwaltungsgebäude in Ottenbeck wurde zu einer sogenannten Großunterkunft umgestaltet. In dem Haus, das einen gewissen Jugendherbergs-Charme aufweist, wohnen 110 Menschen aus der Ukraine - vornehmlich Familien und Mütter mit Kindern. Künftig steht noch ein weiteres Gebäude in dieser Größenordnung zur Verfügung: Die Stadt mietet in der Wiesenstraße das ehemalige Jobcenter an. Der Mietvertrag mit der Bundesagentur für Arbeit läuft ab dem 1. März. Das Gebäude soll nach dem Vorbild des Ex-Jugendamtes ausgestattet und u.a. mit Gemeinschaftsküchen versehen werden.
Es bleibe das Ziel, Menschen in festen Unterkünften unterzubringen und Container nur als Notlösung zu betrachten, heißt es aus dem Rathaus. Erfreulich sei nach wie vor, dass bei den privaten Vermietern weiterhin eine große Bereitschaft bestehe, Flüchtlingen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Das gilt laut Stadt insbesondere für Kriegsvertriebene aus der Ukraine und anerkannte Flüchtlinge. Die Abteilung für soziale Hilfen und Integration bietet Unterstützung an, wenn es darum geht, Kontakte zwischen Vermietern und Geflüchteten herzustellen, um ggf. Mietverträge von der Stadt auf private Ebene zu übertragen. Ein weiteres Ziel ist es, bisher von der Stadt angemietete kleinere Wohnungen wieder dem allgemeinen
Wohnungsmarkt zur Verfügung zu stellen.
930 Flüchtlinge in städtischer Unterbringung
In Stade leben aktuell rund 930 Flüchtlinge, die in Wohnungen oder Unterkünften leben, die von der Stadt angemietet bzw. zur Verfügung gestellt werden. Den größten Anteil stellen mit 430 Personen die Vertriebenen aus der Ukraine. Weitere 350 Ukrainer sind privat untergebracht und fallen damit nicht unter die städtische Statistik.
Aus diesen Ländern kommen die weiteren Flüchtlinge, die in städtischen Unterkünften untergebracht sind:
- Afghanistan: 140
- Syrien: 112
- Kolumbien: 30
- Serbien: 21
- Irak: 17
- Türkei: 17
- Georgien: 15
- Kosovo: 14
- Russland: 14
- Iran: 11
- Pakistan: 10
- Montenegro: 9
- Sudan: 8
- Indien: 8
- Elfenbeinküste: 8
- Ägypten: 7
- Libanon: 6
- Guinea: 5
- Ruanda: 4
- Moldau: 4
- Mazedonien: 4
- Somalia: 3
- Marokko: 3
- Ghana: 3
Aus weiteren zwölf Ländern stammen jeweils ein bis zwei Flüchtlinge, die in Unterkünften der Stadt wohnen.
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