Einfache Unterstützung für Pflegebedürftige
SoVD Stade fordert niedrige Hürden
Auf der letzten SoVD-Kreisverbandstagung am Ende April verabschiedeten die Mitglieder eine Resolution bezüglich des Entlastungsbeitrages für häusliche Pflege. Zweimal im Jahr treffen sich Vertreterinnen und Vertreter der 15 Ortsverbände im Landkreis Stade, um sich zu sozialen Themen auszutauschen. Der SoVD-Kreisverband Stade mit seinen knapp 6.000 Mitgliedern vertritt die Interessen derjenigen, die Unterstützung benötigen. Das ist besonders in den Bereichen Rente, Behinderung, Pflege, Gesundheit, Arbeitslosengeld, Bürgergeld, Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht.
Pflegebedürftige Menschen, die zu Hause betreut werden, haben einen zusätzlichen Anspruch auf monatlich 125 Euro. Damit können sie Alltagshilfen finanzieren, die zum Beispiel Einkäufe übernehmen oder sie bei Behördengängen begleiten. „Aus unserer Beratung wissen wir jedoch, dass viele der Betroffenen den Entlastungsbetrag gar nicht einsetzen können, weil entsprechende Angebote fehlen“, erläutert Günter Grootjans, Vorsitzender des SoVD-Kreisverbands Stade. Den Grund dafür sieht er in den hohen Hürden bei der Anerkennung der Helfenden. „Bei diesen Unterstützungsangeboten geht es nicht um pflegerische Versorgung. Deshalb ist es unverständlich, dass jemand, der für Pflegebedürftige einkaufen geht, ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen muss“, so Grootjans weiter. Diese Art der Unterstützung müsse im Sinne der Betroffenen viel unbürokratischer gestaltet werden.
Dass das möglich ist, hat die Corona-Pandemie gezeigt. Aufgrund der Krise wurden die Anerkennungsvoraussetzungen für Helfende zum Teil gelockert. Diese Regelung läuft allerdings zum 30. April 2023 aus. „Wir appellieren dringend an die Landesregierung, sie noch bis mindestens zum Jahresende zu verlängern. Diese Zeit muss die Politik nutzen, um die Verordnung insgesamt zu überarbeiten und die hohen Hürden realistisch anzupassen“, so der einstimmige Beschluss der Kreisarbeitstagung des SoVD-Kreisverbands Stade.
Der SoVD wird diese Resolution an das Ministerium für Gesundheit in Niedersachsen und an
die drei Landtagsabgeordneten Corinna Lange (SPD), Birgit Butter und Melanie Reinecke (beide CDU) weitergeleitet. „Wir sind gespannt auf die Antworten und den Einsatz derjenigen, die mitentscheiden können“, so Günter Grootjans.
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