Mehr bezahlbarer Wohnraum
SPD: Stadt Stade soll Wohnstätten-Anteile aufstocken
Günstige Wohnungen sind auch in Stade Mangelware. Und Besserung ist kaum in Sicht. Die Teuerung bei den Baumaterialien und der Zinsanstieg haben dazu geführt, dass die Pläne für Wohnungsbauprojekte wieder in der Schublade landen. Auch der größte Anbieter preiswerten Wohnraums in der Hansestadt, die Wohnstätte Stade, wird aus Kostengründen vorerst keine Neubauten mehr errichten. Die Stader SPD will nun erreichen, dass das Kapital der Wohnstätte erhöht wird - indem die Stadt ihre Anteile an der Genossenschaft erhöht.
Derzeit hält die Stadt lediglich 140 Anteile zu je 360 Euro an der Wohnstätte. Das sind unterm Strich 50.400 Euro. Nach dem Willen der Genossen soll die Stadt mit der Wohnstätte über eine "relevante Aufstockung" ab dem Jahr 2025 verhandeln. Ziel einer Kapitalerhöhung sei es, die Bautätigkeit der Wohnstätte zu fördern, so der Sta-der SPD-Vorsitzende Kai Koeser. Außerdem soll so eine "signifikante und dauerhafte Beteiligung der Hansestadt" sichergestellt werden.
Die SPD begründet ihren Vorstoß damit, dass sich die Lage am Stader Wohnungsmarkt nicht allein durch Baumaßnahmen der Privatwirtschaft verbessern lasse. "Hohe Baukosten machen die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum wirtschaftlich unrentabel", so Koeser. Die Bereitstellung günstiger Wohnungen sei somit auch Aufgabe der öffentlichen Hand. Die SPD fordert daher: "Stade braucht wieder eine Wohnungspolitik, die die Wohnraumversorgung der Bevölkerung, Neubauten bezahlbarer Wohnungen, Modernisierung und den Erhalt von Wohnraum sicherstellt." Das funktioniert nach Ansicht der Genossen aber nur, wenn die Stadt wirksam in den Wohnungsmarkt eingreifen kann und in der Lage ist, einen Teil des Wohnangebotes dem freien Markt zu entziehen. Nach Ansicht der SPD wäre dies mithilfe einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft möglich. Doch die Gründung und der Aufbau einer solchen städtischen Gesellschaft sowie die Schaffung eines ausreichenden Wohnungsbestandes würde Jahre in Anspruch nehmen. Sinnvoller sei es daher, die Wohnstätte finanziell zu stärken, damit diese wieder Baumaßnahmen umsetzt und so der Anteil bezahlbaren Wohnraums in Stade steigt.
Die SPD setzt sich darüber hinaus für ein "Stader Bündnis für bezahlbares Wohnen" ein. In dessen Rahmen soll mit der privaten Wohnungswirtschaft gemeinsam nach Lösungen gesucht werden, um die Situation am Wohnungsmarkt in der Hansestadt zu entschärfen.
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