Gute Nachricht für Sportvereine
Sportplatzbewässerung: Niedersachsen will nicht mehr abkassieren

Die niedersächsische Landesregierung rudert bei den Bewässerungsgebühren zurück. Sportvereine sollen künftig nichts mehr zahlen | Foto: Adobe Stock/Dziurek
  • Die niedersächsische Landesregierung rudert bei den Bewässerungsgebühren zurück. Sportvereine sollen künftig nichts mehr zahlen
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Die umstrittene Gebührenerhöhung für das Bewässern von Sportplätzen dürfte endlich vom Tisch sein. Die rot-grüne Landesregierung hat die Abschaffung der erhöhten Wasserentnahmegebühr für Sportvereine auf den Weg gebracht. Das vermeldete jetzt die Buxtehuder CDU-Landtagsabgeordnete Birgit Butter. Ihre Fraktion hatte sich bereits vor einem Jahr im Landtag für eine Entlastung der Sportvereine starkgemacht. 

Massive finanzielle Belastung für Sportvereine 

Im vergangenen Jahr gab es einen regelrechten Aufschrei unter den Sportvereinen in den Landkreisen Stade und Harburg. Sie sollten plötzlich den 13-fachen Betrag an Wassergeld zahlen, wenn sie ihre Rasenplätze mit Grundwasser bewässern. SPD und Grüne hatten zuvor die Tarife im niedersächsischen Wassergesetz geändert. Dabei entfiel die Privilegierung für Sportvereine. Diese entrichten bislang wie land- und forstwirtschaftliche Betriebe einen günstigeren Gebührensatz für selbst entnommenes Brunnenwasser. Viele Vereine mussten auf einmal vierstellige Summen entrichten, was die Vereinsfinanzen extrem belastete. 

Der Landkreis Harburg kassiert, der Landkreis Stade nicht

Initiative der CDU-Opposition zeigt Wirkung

Die CDU-Opposition im Landtag griff die WOCHENBLATT-Berichterstattung über den Gebühren-Hammer auf. Mehrere Politiker aus den Landkreisen Stade und Harburg, darunter Birgit Butter, setzten sich für eine Rücknahme der Erhöhung ein - mit Erfolg. Bereits Ende 2023 verkündete das rot-grüne Kabinett, dass für Sportvereine die Gebühr für die Bewässerung vereinseigener Sportanlagen künftig komplett entfallen soll. Eine entsprechende Gesetzesänderung soll im Lauf des Jahres 2024 erfolgen, hieß es im vergangenen Dezember aus dem Umweltministerium.

Ministerium setzte Landkreis unter Druck

Zuvor hatte das Haus von Minister Christian Meyer (Grüne) aber noch eine ganz andere Position eingenommen. Das Umweltministerium hatte den Landkreis Stade angewiesen, die umstrittene Gebühr bei den Vereinen einzutreiben. Im Gegensatz zum Landkreis Harburg hatte man sich im Stader Kreishaus zunächst geweigert, Gebührenbescheide zu verschicken. Sportvereine sollten nicht unnötig finanziell belastet werden, argumentierte Stades Landrat Kai Seefried (CDU). Schließlich werde in den Vereinen wichtige ehrenamtliche Arbeit geleistet. 

Wassercent: Landkreis Stade muss Sportvereine abkassieren

Jetzt dürfte man auch im Stader Kreishaus zufrieden sein: "Der Umweltausschuss des Landtages hat den Weg frei gemacht für die Entlastung unserer Sportvereine", berichtet die CDU-Landespolitikerin Butter. Endlich habe Rot-Grün die Dringlichkeit einer Gebührenbefreiung für Sportvereine erkannt und setze diese nun in einem eigenen Gesetzesentwurf um. Dieser Schritt sei längst überfällig, findet Butter. "Seit Monaten warten die Sportvereine auch im Landkreis Stade auf Klarheit in dieser finanziell belastenden Frage." Die Entlastung sei ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung gegenüber allen, die sich haupt- und ehrenamtlich in den Sportvereinen engagieren. Das Gesetz soll rückwirkend zum 1. Januar in Kraft treten.

Höchstmenge für Befreiung bei 5.000 Kubikmetern

Allerdings gibt es auch eine Einschränkung: Die Gebührenbefreiung gilt nur für eine jährliche Grundwasserentnahme von 5.000 Kubikmetern. Das soll nach Angaben der rot-grünen Koalition einer Größenordnung von zwei bis drei Sportplätzen entsprechen, wenn diese regelmäßig bewässert werden - Kostenpunkt: 1.000 Euro im Jahr. Alles, was über diese Summe hinausgeht, soll weiterhin an Gebühren entrichtet werden. Schließlich sei es das Ziel des Gesetzes, "einen Anreiz zur sparsamen Wasserverwendung zu setzen", heißt es in dem rot-grünen Gesetzesentwurf. Außerdem hätten größere Sportvereine, die mehr als drei Rasenplätze bewässern müssen, in der Regel ein größeres finanzielles Budget für die Bewirtschaftung ihren Außenanlagen.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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