Stade: BI kämpft für Camper Höhe
Initiative sammelt Unterschriften: Sportstätten sollen erhalten bleiben
jd. Stade. "Keine Bebauung der Camper Höhe!" - Diese Forderung hat sich die Bürgerinitiative "Pro Camper Höhe" auf ihre Fahnen geschrieben. In der BI haben sich zahlreiche Sportler und Bewohner des Stader Stadtteils Campe zusammengefunden. Sie wollen verhindern, dass die dortigen Sport- und Grünanlagen - wie zunächst von der Politik geplant - Wohnhäusern weichen. Mit einem Infostand in der Stader Fußgängerzone machten BI-Mitglieder am Samstag auf ihren Widerstand gegen jegliches Bauvorhaben auf der Camper Höhe aufmerksam und warben um Unterstützung. Innerhalb von nur vier Stunden sammelten sie fast 500 Unterschriften für den Erhalt der Camper Höhe als öffentliche Fläche.
"Wir fühlen uns durch diese breite Zustimmung der Stader bestätigt", sagt BI-Sprecher Heiko Malinski. Vor diesem Hintergrund brauche man sich auch vor einem Bürgerbegehren nicht scheuen. In den zahlreichen Gesprächen am Stand sei deutlich geworden, dass die städtebaulichen Fehler der vergangenen Jahre auf der Camper Höhe nicht wiederholt werden dürfen. "Das Trauerspiel am Festplatz Harburger Straße hat den Stadern gezeigt, wie Nachverdichtung aussehen kann", heißt es seitens der BI.
Die Bemühungen für den Erhalt der gesamten Sportanlage Camper Höhe sollen weiter vorangetrieben werden.
Ursprünglich war von der Politik geplant worden, auf der Camper Höhe ein neues Baugebiet zu entwickeln. Die Verwaltung sollte deshalb die Vereinbarung mit dem VfL Stade über die Nutzung der stadteigenen Sportanlagen zu Ende 2020 kündigen. Die Sportstätten befinden sich in einem maroden Zustand. Eine Sanierung würde bis zu drei Mio. Euro kosten.
Nach heftigen Bürgerprotesten schwenkten die Politiker um: Sie stimmten im Dezember 2017 dem Vorschlag der Verwaltung zu, ein sogenanntes Werkstattverfahren durchzuführen. Bei dem ergebnisoffenen Verfahren, an dem die breite Öffentlichkeit beteiligt wird, soll ein Planungskonzept für die künftige Nutzung der Anlagen auf der Camper Höhe erarbeitet werden. Dieses Werkstattverfahren, bei dem ein externer Moderator eingesetzt wird, soll 2019 beginnen.
Die BI hat bereits angekündigt, sich mit ihren Forderungen (siehe Kasten) in das Werkstattverfahren einzubringen. Die Camper Höhe soll in ihrem jetzigen Bestand erhalten bleiben. Dazu zählen nicht nur die Sportanlagen, sondern auch der Baumbestand und die dortige Gastronomie.
• Die BI "Pro Camper Höhe" hat bereits die nächste Aktion geplant: Am Sonntag, 16. Dezember, um 17 Uhr findet am Güldenstern-Casino das „Campeglühen“ statt. Die BI will das Jahr mit Weihnachtsliedern, Apfelpunsch und Glühwein ausklingen lassen. Kerzen und Fackeln bitte mitbringen.
Einst eine Rennbahn
Das heutige Sportgelände auf der Camper Höhe in Stade wurde in den 1920er Jahren des letzten Jahrhunderts auf dem Gelände einer Pferderennbahn errichtet. Damals lag das Gelände noch vor den Toren von Stade. Heute ist die Stadt um die Camper Höhe herum gewachsen und zusammen mit dem Freibadgelände ist eine grüne Oase in diesem Stadtviertel entstanden.
Das Sportgelände wird heute von den umliegenden Schulen, dem VfL Stade und den Anwohnern genutzt.
Die Kernforderungen der BI
Die BI "pro Camper Höhe" will sich am Werkstattverfahren beteiligen. Sie geht mit folgende Zielsetzungen in das Verfahren:
1. Die gesamte Fläche ist in öffentlicher Hand zu belassen. Nur dadurch sind der Zugang und eine Nutzung für alle Stader Bürger über weitere Generationen möglich.
2. Der Baumbestand und die Grünflächen sind aus ökologischen, klimatischen und städtebaulichen Gründen umfassend zu erhalten. Die optische Trennung von der umgebenden Wohnbebauung im Norden und Westen ist wesentlicher Bestandteil der Attraktivität der Camper Höhe.
3. Die multifunktionalen Grünflächen sind für sportliche und kulturelle Nutzungen zu überplanen.
4. Die vereinssportliche Nutzung ist ein wichtiger Bestandteil der weiteren Entwicklung der Camper Höhe.
5. Eine gemeinschaftliche Nutzung der Sportanlagen durch Vereine und benachbarte Schulen ist durch die Stadt Stade zu koordinieren und dauerhaft sicherzustellen.
6. Die bestehende Gastronomie sollte in ihrer Funktion als sozialer Treffpunkt für die Bürger und Sportler erhalten bleiben.
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