Stade ist nur Durchschnitt: Bundesweite Studie zeigt Stärken und Schwächen auf
lt. Stade. Nicht hoffnungslos schlecht, aber auch nicht unschlagbar gut schneidet die Hansestadt Stade bei einer bundesweiten Untersuchung des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH) zum Thema „Vitale Innenstädte“ ab. Die Studie bewertet per Ampelsystem mit Hilfe von 15 verschiedenen Kategorien die Attraktivität der Innenstadt.
Die insgesamt 203 im September 2016 befragten Passanten gaben der Stader City die Durchschnittsnote 2,7. Die Interviewten vermissen demnach vor allem Parkplätze und einen Lebensmittelmarkt in der City. In diesen beiden Kategorien wurden die schlechtesten Noten vergeben - die Ampel steht hier buchstäblich auf „Rot“.
Als durchschnittlich („gelb“) wurden die Kategorien „Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln“, „Erreichbarkeit mit PKW“, „Ladenöffnungszeiten“, „verkaufsoffene Sonntage“, „Gastronomieangebot“, „Freizeitangebot“, „Plätze/Wege Grünflächen“, „Ausstattung der Innenstadt“, „Sauberkeit“, „Sicherheit“ und „Lebendigkeit“ bewertet.
Im grünen Bereich liegen laut der Studie das „Dienstleistungsangebot“, „Gebäude und Fassaden“ sowie „Sehenswürdigkeiten“.
Das Einzelhandelsangebot erhält mit einer Gesamtnote von 2,8 eine durchschnittliche Bewertung. Positiv (grüner Bereich) heben sich die Kategorien „Uhren/Schmuck“, „Bücher“, „Optiker“ und „Drogeriewaren“ hervor.
Zusätzlich zum Einkaufsverhalten wurden die Passanten nach ihrem Verhalten beim Online-Shopping befragt. Knapp 45 Prozent der Befragten wünschen sich demnach mehr „Digitalen Service“ in Stade. Sie würden sich gerne online über die Geschäfte und deren Angebote informieren und wünschen sich einen lokalen Online-Marktplatz. Eine Online-Bestellmöglichkeit in den lokalen Geschäften würden ein Drittel der Befragten begrüßen. Zwei Drittel aller Befragten unter 50 Jahren hätten außerdem gerne kostenloses WLAN in der City.
Trotz des vermehrten Online-Shoppings kommt die Studie aber zu dem Ergebnis, dass die größte Konkurrenz der Stadtzentren nicht unbedingt das Internet, sondern andere Einkaufsstandorte sind. Im Fall von Stade sind das z.B. Hamburg und die Einkaufsstadt von Dodenhof in Posthausen.
„Die Aussagen der Umfrage kommen für uns nicht überraschend“, sagt Stades Wirtschaftsförderer Thomas Friedrichs. Die Ergebnisse würden noch einmal verdeutlichen, wo akuter Handlungsbedarf bestehe. Ziel sei es, die Note innerhalb von zwei Jahren zu verbessern, so Friedrichs.
Mit dem neuen Parkhaus, dem neuen Parkraumbewirtschaftungskonzept und dem REWE-Markt, der in das neue Geschäftshaus am Pferdemarkt einziehen werde, sei eine Verbesserung in den am schlechtesten bewerteten Kategorien bereits in Sicht.
Außerdem seien für die Bereitstellung von öffentlichem WLAN bereits Mittel in den Haushalt eingestellt, so Friedrichs. Es werde nun nach einer technischen Lösung sowie nach einem Anbieter gesucht.
• Weitere interessante Ergebnisse der Studie:
- Ein Drittel der Befragten kommt von außerhalb.
- Überdurchschnittlich häufig wird der PKW für die Fahrt in die Innenstadt benutzt (57,3 Prozent zu 45,3 Prozent im Durchschnitt).
- 45 Prozent der Besucher sind weiblich, 55 Prozent sind
männlich.
• An der Umfrage des IFH nahmen bundesweit 121 Städte aller Größen und aus den unterschiedlichsten Regionen teil, darunter z.B. auch Berlin, Hamburg, Bielefeld, Wiesbaden und Hameln. Insgesamt wurden an einem Donnerstag und einem Samstag im September 2016 knapp 60.000 Besucher befragt. Am besten abgeschnitten haben die Städte Leipzig (mehr als 500.000 Einwohner), Erfurt (200.000 bis 500.000 Einwohner), Heidelberg (100.000 bis 200.000 Einwohner), Hilden (50.000 bis 100.000 Einwohner), Wismar (25.000 bis 50.000) und Quedlinburg (bis 25.000 Einwohner).
Redakteur:Lena Stehr |
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