Stadt will verwirrende Kennzeichnung entfernen
Stader Kreisel-Wirrwarr: Verwaltung reagiert auf WOCHENBLATT-Artikel

Verwirrende Markierung: Ein Radfahrer nutzt die Fahrradfurt, die eigentlich längst entfernt sein müsste   | Foto: jd
  • Verwirrende Markierung: Ein Radfahrer nutzt die Fahrradfurt, die eigentlich längst entfernt sein müsste
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jd. Stade. Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht: Wie zutreffend dieser Sinnspruch sein kann, hat sich kürzlich in Stade gezeigt. Dort müssen Fahrradfahrer jetzt in mehreren Straßen im Bahnhofsbereich auf der Fahrbahn radeln. Weil aber in einem Kreisel noch Markierungen mit Fahrrad-Piktogrammen aufgebracht sind, herrschte Verwirrung bei den Radfahrern: Darf man den Kreisel durchfahren oder muss er über die gekennzeichneten Radfahrerfurten neben den Zebrastreifen umrundet werden? Nach dem WOCHENBLATT-Artikel über das "Kreisel-Wirrwarr" vom vergangenen Mittwoch reagierte die Stadtverwaltung prompt. Sie kündigte an, dass die für die Radfahrer bestimmten Markierungen im Kreisel entfernt werden.

Nachdem die Radwegebenutzungspflicht in den Straßen Am Bahnhof, Bahnhofstraße und Salztorscontrescarpe aufgehoben worden sei, werde man "zum Abschluss der Arbeiten die roten Furtmarkierungen und Fahrradpiktogramme am Kreisverkehrsplatz Am Güterbahnhof entfernen", heißt es in einer städtischen Pressemitteilung, die einen Tag nach dem Erscheinen des Artikels veröffentlicht wurde.

Die Stadt verweist darauf, dass diese Arbeiten von einer "externen Fahrbahn-Markierungs-Firma" durchgeführt werden müssen. "Aufgrund der momentan starken Auslastung dieser Fachfirmen konnte die Entfernung bisher leider nicht vorgenommen werden", so die Begründung für die Verzögerung. Die Arbeiten würden aber so schnell wie möglich ausgeführt. Die Hansestadt Stade bitte um Verständnis.

Doch dieses Verständnis dürfte sich bei so manchem Radler in Grenzen halten. Denn die Verwaltung hatte bereits seit Monaten geplant, die Radwegebenutzungspflicht im Bahnhofsbereich aufzuheben. Entsprechend lang war der zeitliche Vorlauf. Firmen hätten sicher rechtzeitig beauftragt werden können.

Dass die Umsetzung offenbar mit heißer Nadel gestrickt worden ist, zeigte sich ein Monat zuvor schon an der Beschilderung. Mitte Juli ließ die Stadt per Pressemitteilung verlautbaren, dass zur Sicherheit der Radfahrer rund um den Bahnhof Tempo-30-Zonen eingerichtet worden seien. Das WOCHENBLATT schaute damals vor Ort nach: Die Schilder waren noch gar nicht aufgestellt. Ein ungeprüfter Abdruck dieser Pressemitteilung wäre demnach eine Falschmeldung gewesen.
• Das Thema "Radfahrer auf die Straße" wird in Stade intensiv diskutiert. Mehr dazu lesen Sie in der kommenden Mittwochsausgabe.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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