Bahnstrecke Stade - Cuxhaven
Stader Kreistag fordert einstimmig neue Ostebrücke
Die Bahnstrecke Stade-Cuxhaven soll bis Ende des Jahrzehnts elektrifiziert werden. Damit würde auch die Voraussetzung geschaffen, dass die S-Bahn künftig über Stade hinaus verkehrt. In Himmelpforten wäre dann aber endgültig Schluss. Denn von dort ist die Strecke bis nach Hechthausen auf knapp sechs Kilometern Länge eingleisig - inklusive der direkt nach dem Krieg errichteten Ostebrücke. Jetzt hat sich der Stader Kreistag einstimmig dafür ausgesprochen, den zweigleisigen Ausbau dieses Streckenabschnittes zu forcieren. Nach den jetzigen Planungen der Deutschen Bahn soll es bei einem Gleis bleiben. Denn sonst müsste auch eine neue Brücke gebaut werden.
Die Politik hat die Kreisverwaltung nun beauftragt, sich in Berlin für ein zweites Gleis mitsamt neuer Ostebrücke starkzumachen. Der Lückenschluss bei der Zweigleisigkeit sei von großer Bedeutung für die Region. Der Landkreis soll dies jetzt gegenüber der Bundesregierung und den im Bundestag vertretenen Fraktionen kommunizieren. Hintergrund ist, dass der Bundestag den Plänen für die Bauprojekte der Deutschen Bahn zustimmen muss, da diese aus Bundesmitteln finanziert werden. Der Neubau der Brücke war 2018 aus Kostengründen aus den ursprünglichen Planungen herausgefallen. Die Bahn beziffert die Kosten für die Elektrifizierung nach dem jetzigen Stand auf 280 Mio. Euro.
Unterstützung in Sachen Brückenschlag gibt es mittlerweile von den Bundestagsabgeordneten Daniel Schneider (SPD) und Stefan Wenzel (Grüne) aus dem Landkreis Cuxhaven. Außerdem soll Landrat Kai Seefried Kontakt mit seinem Cuxhavener Amtskollegen Kai-Uwe Bielefeld aufnehmen, um zu erreichen, dass beide Landkreise eine gemeinsame Linie fahren. Die Oste bildet auf weite Strecken den "Grenzfluss" zwischen den Kreisen Cuxhaven und Stade.
Verkehrsclub schaltet sich in Debatte ein
Als "überfälligen Schritt" bezeichnet der Verkehrsclub Deutschland (VCD) die geplante Elektrifizierung. "Über ein halbes Jahrhundert wurde immer nur angekündigt und vertröstet. Wir hoffen, dass es jetzt vorangeht", so erklärt der VCD-Landesvorsitzende Martin Mützel. Auch der VCD kritisiert, dass der Streckenabschnitt zwischen Himmelpforten und Hechthausen weiter eingleisig bleiben soll. Zumindest sollte als Notlösung ein zweites Gleis bis an die Ostebrücke herangeführt werden, um den Engpass zu verkürzen. Eine weitere Forderung des ökologisch orientierten Verkehrsclubs ist, gleich einen Haltepunkt in Stade-Hahle einzuplanen. Dieser werde aktuell auch nicht berücksichtigt.
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