Aufhören, wenn es am schönsten ist
Stader Landrat Michael Roesberg feiert seinen Abschied im Kreishaus
jab. Stade. Bald schon geht Stades Landrat Michael Roesberg (parteilos) in den Ruhestand. Doch zuvor feierte er noch einmal mit wichtigen Personen seiner 15-jährigen Amtszeit seinen Abschied bei gutem Essen, Musik und lobenden Worten. Mehr als 100 Gäste kamen seiner Einladung in das Kreishaus nach.
Hauptverwaltungsbeamte, Mitarbeiter der Kreisverwaltung, Fraktionsvorsitzende des Kreistags, Wegbegleiter und viele mehr kamen nach Stade, um gemeinsam den Landrat zu verabschieden. Auf Wunsch Roesbergs fand die Feier im Sitzungssaal des Kreistages statt: an seinem Arbeitsplatz. Hier sei er als Chef respektiert worden, beliebt und geschätzt gewesen, so der stellvertretende Landrat Hans-Jürgen Detje (CDU). Detje selbst, so führte er mit einem Augenzwinkern an, freute sich stets, wenn er mal einen Termin übernehmen durfte. Denn Roesberg habe möglichst jeden Termin wahrgenommen. Für seinen Stellvertreter blieb somit wenig Arbeit.
Der Vorsitzende des Kreistags, Hermann Krusemark (CDU), betonte, dass Roesberg sich stets vor seine Mitarbeiter gestellt und seine Hand schützend über die Menschen gehalten habe.
Von seinem Amtsvorgänger Gunter Armonat erhielt er die Aufgabe, die Familie nun wieder an die erste Stelle zu heben. Außerdem unterstützte Armonat die Entscheidung Roesbergs, nicht erneut für das Amt des Landrats zu kandidieren. "Man soll aufhören, wenn es einem am besten geht. Der Zeitgeist ändert sich, man selbst sich aber nicht mehr."
Für ihn sei es ein Schritt, auf den er sich freue, aber ihn auch fürchte, so Roesberg. Die Entscheidung, aufzuhören, sei ihm schwer gefallen. Während seiner Amtszeit habe er zweimal das Angebot erhalten, Staatssekretär zu werden, gesteht Roesberg. Das habe er aber immer abgelehnt. Schließlich sei Stade für ihn auch heute noch der schönste Teil Deutschlands - seine Interpretation des Autokennzeichens STD.
Er sei mit voller Kraft und Leidenschaft Landrat gewesen, so Roesberg. Denn es habe rund 200.000 gute Gründe - eine Anspielung auf die Einwohnerzahl des Landkreises - gegeben, gute Arbeit zu leisten. Doch in seinem Amt zahle jeder einen gewissen Preis. Denn es sei kein Schönwetteramt. "Der Wind kommt immer von vorne."
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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